Rapsdüngung nach der Düngeverordnung 2017:
Neues Forschungsprojekt

Rapsdüngung nach der Düngeverordnung 2017: Neues Forschungsprojekt

Rapsdüngung nach der Düngeverordnung 2017: Neues ForschungsprojektSeit dem 1. Juni 2017 gilt die die neueste Düngeverordnung. Durch sie hat sich beim Rapsanbau einiges geändert und ein genaueres Düngungsmanagement ist gefragt. Erste Versuche dazu starten zur Rapssaat in diesem Jahr.

Die jüngste Düngeverordnung und der Rapsanbau

Seit Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung (DÜV) im letzten Jahr muss als Novum vor der Düngung der tatsächliche Düngebedarf ermittelt werden. Die Prüfung des Bedarfs erfolgt dabei schlag- und kulturartenspezifisch. Laut DÜV muss das im Voraus erfolgen und schriftlich dokumentiert werden. Im Falle einer Kontrolle ist die Dokumentation vorzuweisen.

Der sogenannte Winterraps gehört zu den wenigen Kulturen, für die eine Herbstdüngung noch erlaubt ist. Eine Erlaubnis besteht nur, wenn die Aussaat bis zum 15. September erfolgt und auf einem Boden stattfindet, auf dem vorher Getreide, Getreideganzpflanzen oder Feldgras angepflanzt wurde. Auf diesen Böden darf zuvor keine langjährige organische Düngung durchgeführt worden sein.

Forschungsprojekte zur Rapsdüngung

Diese neuen Düngevorschriften veranlassen sowohl landwirtschaftliche Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen, Forschungsprojekte durchzuführen, um die Effizienz der Rapsanbaus zu steigern. So forscht zum Beispiel das Saatgutunternehmen DEKALB seit mehreren Jahren im Bereich der Biologika, mit dem Ziel, bei der Ernte von Raps mit reduzierten Betriebsmitteln höhere Erträge zu erreichen. Biostimulantien können die Nährstoffaufnahme von Pflanzen verbessern oder sie widerstandfähiger machen. In der Regel zählen sie nicht zu Pflanzenschutzmitteln oder Düngern und fallen auch nicht unter die entsprechenden Regulierungen. Ergebnis der Forschung des Saatgutunternehmens ist das Mittel Acceleron®, das rechtzeitig zur 2019er Aussaat auf den Markt kommen wird und sowohl für Mais als auch für Raps verwendet werden kann.

Auch Forscher der Uni Kiel wurden von der neuen Düngeverordnung auf den Plan gerufen: Rechtzeitig zur diesjährigen Aussaat wollen sie durch ihre Untersuchungen das Düngungsmanagement optimieren. Finanziert wird das Forschungsprojekt von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). Die Union wurde im Jahr 1990 gegründet und vereint alle Institutionen, Verbände und Unternehmen, die an der Produktion, der Verarbeitung sowie der Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligt sind.

Die Universität Kiel testet die Frischmassemethode

Die Forscher der Uni Kiel nutzen dazu die sogenannte Frischmassemethode: Dabei orientiert sich die Stickstoffmenge in der Düngung nach der vorhandenen Stickstoffmenge im oberirdischen Rapsbestand zum Ende der Vegetation im Herbst. Für die Analyse werden Daten aus sechs Standorten in Deutschland hinzugezogen, ebenso wie Daten aus historischen Feldversuchen.

Ziel ist dabei, einen standortoptimierten Schätzrahmen für die Stickstoffmengen zu entwickeln, die für das Düngen nach DÜV-Norm benötigt werden. Bisher wurden diese Werte nur grob geschätzt. Dabei wurden je nach Vorfrucht Zu- oder Abschläge vorgenommen.

Untersuchungen zur teilflächenspezifischen Düngung

Ein anderer Bestandteil des Forschungsprojekts ist die Weiterentwicklung eines bereits bestehenden Konzepts zur teilflächenspezifischen Stickstoffdüngung von Winterraps, die auf spektralen Reflexionsmessungen basiert. Dabei wird ermittelt, ob sich Karten mit Stickstoffmengenangaben zukünftig besser einsetzen lassen. Die Karten werden mithilfe von Drohnen und Satelliten erstellt.

Dabei wird zunächst die Stickstoffmenge aus den spektralen Bildern ermittelt. Sie bilden die Grundlage für zukünftige Düngeversuche. Am Ende dieses Teilprojekts sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Rapsdüngung stehen.

Aussichten für den Rapsanbau

Zwar stellt die neue Düngeverordnung nach einer schwierigen Saison 2018 eine weitere Herausforderung für den Rapsanbau dar, allerdings hat sie auch neue Impulse für eine Anzahl an Forschungsprojekten gegeben, deren Resultate in Zukunft eine effizientere Düngung mit einem optimierten Ertrag an Raps erwarten lassen. Da die Düngeverordnung für alle Nutzpflanzen gilt, können Landwirte den Änderungen auch mit einem Wechsel der Anbaukultur nicht entgehen. In der Fruchtfolge kann Raps jedoch auf natürliche Weise helfen, die Menge an verwendetem Dünger zu verringern, denn die Pflanzen schützen den Boden vor der Nitratauswaschung und helfen mit ihrem Wurzelwerk, wichtige Nährstoffe im Boden zu halten.

Artikelbild: Pixabay, 1382772, ASSY

 

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