Nachfrage nach Solaranlagen geht zurück
Nicht nur Hersteller von Solarzellen, die sowieso schon wegen der starken chinesischen Konkurrenz stark unter Druck stehen, schlagen Alarm – für jeden, dem die Energiewende am Herzen liegt, ist es eine schlechte Nachricht, dass die Nachfrage nach Solaranlagen rückläufig ist.
Gibt die deutsche Regierung ihre ehrgeizigen Ziele auf?
Bisher galt Deutschland vielen Ländern als Vorbild, wenn es um die Nutzung erneuerbarer Energie und die Förderung von Cleantech ging. Angesicht der Verknappung fossiler Brennstoffe und der Gefahren, die von Atomkraftwerken ausgehen, beschloss die deutsche Regierung, sich stärker als bisher für die Zukunft der erneuerbaren Energien zu engagieren. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sicherte den Betreibern von Solaranlagen, Windrädern und Biogas-Anlagen eine großzügige Förderung zu. Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass bereits im Jahre 2050 80 Prozent des elektrischen Stroms, der in Deutschland verbraucht wird, aus erneuerbaren Energiequellen stammen soll. Diese Förderpolitik sorgte bisher dafür, dass die Zwischenziele auf diesem Weg zuverlässig erreicht wurden. Mehr dazu hier.
Diese Veränderungen sind angekündigt
Dass der geradlinige Anstieg des Anteils auch weiterhin gewährleistet ist, scheint mittlerweile nicht mehr sicher. Der Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW) verkündete erst kürzlich ernüchternde Zahlen: 2013 wurden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.300 MW installiert. Das sei der niedrigste Wert der letzten fünf Jahre und bedeutet gegenüber 2012 einen Rückgang um 56 Prozent. Die Hersteller von Solaranlagen werfen der neuen Regierung vor, dass sie die Bedeutung der Förderpolitik verkenne, wenn sie die bisherigen Regelungen tatsächlich in der Weise verändere, wie es bereits angekündigt wurde. Würde beispielsweise die Pflicht zur Direktvermarktung eingeführt, würden auf privaten Häusern keine neuen Anlagen mehr installiert werden. Auch die Festlegung der Ausbaukorridore sowie die Ankündigung, dass der Eigenverbrauch des Stroms zukünftig mit einer Ökostrom-Umlage belegt werden soll, schrecken Investoren spürbar ab.
Korrekturen ja – aber bitte mit Augenmaß!
Dass es richtig ist, bei der Sicherung einer zuverlässigen Energieversorgung auf erneuerbare Energien zu setzen, zweifelt niemand mehr ernsthaft an. Ob die bisherige Förderpolitik optimal war, darüber lässt sich diskutieren. Doch die Unsicherheit, die sich angesichts der Ankündigungen der neuen Regierung unter Investoren verbreitet, gefährdet den Ausbau moderner Technologien erheblich. Darum sollten die Korrekturen unbedingt noch einmal auf den Prüfstand.
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