Schuppende Haut: Das löst Psoriasis aus
Betroffene kennen es nur zu gut: Silbrig-weiße Schuppen auf entzündeter Haut entstellen den Körper. Oft greift die Krankheit auch auf die Gelenke über. An Psoriasis, wie die Schuppenflechte eigentlich heißt, erkranken allein in Deutschland jedes Jahr rund 2 Millionen Menschen.
Zwar lassen sich die Symptome behandeln, heilbar ist Psoriasis aber nicht. Nun jedoch gibt es Hoffnung, denn Forscher haben neue Erkenntnisse zu den Ursachen und Auslöser von Schuppenflechte gewonnen.
Ist ein fehlendes Molekül ursächlich für die Erkrankung?
Forscher der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums führten Tests an Mäusen durch und kamen dabei einem fehlenden Molekül auf die Spur. Genau dieses Molekül führt – wenn es fehlt – bei den Kleinsäugern zu ähnlichen Symptomen, wie man sie auch von der Schuppenflechte kennt.
Das Hauptaugenmerk der Forscher richtete sich dabei auf den „Wnt-Signalweg“. Während der Entwicklung des Embryos, sowohl beim Menschen als auch bei Tieren, spielt dieser eine wichtige Rolle. Den Mäusen, mit denen geforscht wurde, fehlte ein Protein, mit dem die „Wnt-Moleküle“ im Normalfall aus der Zelle strömen und bestimmte Signale auslösen. „Wnt-Moleküle“ treiben unter anderem das Zellwachstum an und führen zur Produktion von wichtigen Botenstoffen.
Psoriasis verstehen – Ein wichtiger Schritt zur Heilung
Bei den Mäusen im Versuchslabor konnten die Forscher ganz ähnliche Symptome beobachten, wie sie auch bei der Schuppenflechte auftreten. Die Haut war entzündet, Hautzellen vermehren sich und verschuppen, neue Gefäße werden gebildet. Die natürliche Barriere der Haut gegen Umweltreize und schädliche Einflüsse geht immer mehr verloren.
Genau dieses Problem kennen alle Betroffenen mit Psoriasis. Weitere Tests zeigten zudem, dass den Mäusen bestimmte Immunzellen, DETCs, zum Teil fehlten. Diese wehren normalerweise schädliche Einflüsse ab und beugen Entzündungen vor.
Mit diesen Erkenntnissen ist noch keine Heilung gefunden, jedoch verstehen die Forscher die umfangreichen Vorgänge entzündlicher Hauterkrankungen nun besser und können weitere Forschungen darauf aufbauen.
Ist die Ursache gefunden, kann nach Heilung gesucht werden
Denn erst wenn die genauen Ursachen einer Krankheit gefunden sind, bieten sich die besten Chancen, diese erfolgreich zu heilen. Die neuen Forschungsergebnisse der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebsforschung zur Ursache der Hautflechte sind ein großer Schritt bei der Forschung nach einem Heilmittel. Für alle Patienten, die unter der schuppigen, entzündeten Haut leiden, bietet sich ein neuer Hoffnungsschimmer.
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