Familie und Freunde – Kompromisse finden zur Konfirmation

Fürth – Wenn Jugendliche nach der Konfirmation oder Jugendweihe abends noch mit Freunden weggehen wollen, sollten sich Eltern offen zeigen. «Kinder haben heute andere Sitten», sagt Bodo Reuser, Diplom-Psychologe und Stellvertretender Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

Es sei nachvollziehbar, dass Eltern das Fest im familiären Rahmen feiern wollen. «Auf der anderen Seite ist es aber auch nachvollziehbar, dass das Kind andere Interessen hat», sagt Reuser.

Eltern sollten sich vor allem von dem Druck lösen, es der Verwandtschaft recht machen zu wollen. Reuser rät, nach einem Kompromiss zu suchen, von dem alle Beteiligten etwas haben. So könne zum Beispiel vereinbart werden, dass Jugendliche den Nachmittag mit der Familie verbringen und den Abend dann mit den Freunden. Um einen größeren Streit zu vermeiden, sollten Eltern im Gespräch mit dem Kind herausfinden, was ihm an dem Tag wichtig ist und gleichzeitig vermitteln, was die eigenen Anliegen sind.

Auf jeden Fall sollten Eltern sowohl die gesetzlichen als auch die persönlichen Bedingungen mit ihren Kindern besprechen, bevor diese abends weggehen. Dabei sollten sie Grenzen nicht einfach nur festlegen, sondern auch immer begründen. Beim Alkohol sollten Eltern eine klare Haltung einnehmen und offen sagen, was ihre Sorgen sind. «Aber nicht unbedingt zu diesem Anlass», meint Reuser. Das sollte vorher schon Thema sein, findet der Psychologe.

Fotocredits: Falko Siewert
(dpa/tmn)Similar Posts:

(dpa)