Edel speisen und chillen: Ski-Lounges in Österreich
Berlin – Skifans kennen die schnellen Snacks in kantinenartigen Berghütten: Zur Auswahl steht alles, was sättigt. Doch in letzter Zeit hat sich einiges getan auf Österreichs Bergen. Neben den Hütten gibt es nun Lounges. Die sind stylish und bieten den Gästen wahre Gaumenfreuden.
So wie in Serfaus, wo am Komperdell die erste
Ski-Lounge Tirols eröffnet hat. Und das eigentlich aus Verlegenheit, wie Projektmanager Christof Schalber erzählt. «Man hatte die Adventure Night ins Leben gerufen, auf dem Hang gegenüber gab es jede Woche eine Riesenshow.» Doch die Besucher mussten draußen stehen, auf 2000 Metern Höhe, im tiefsten Winter. «Das war vielen zu kalt, und so ist die Idee entstanden, hier eine gehobene Gastronomie einzurichten», berichtet er.
Direkt an der Tür entledigt man sich der Ski- oder Snowboard-Schuhe, die für die Dauer des Aufenthalts auf Heizungen ruhen. Die Füße steckt man indes in «Patschen», warmen Hausschuhen aus Filz. Damit geht es sich schon mal leichter in dem rundum verglasten Restaurant, in dem gemütliche Ledersessel und Sofas um einen lodernden Kamin gruppiert sind oder den Ausblick auf die Berge freigeben.
Statt Schnitzel und Pommes gibt es hier Tatar vom gebeizten Kalbsfilet mit Wachtel-Spiegelei oder Carpaccio vom geräucherten Kabeljau mit Wasabi-Panna-Cotta und Shiso Purple. Und sein Essen muss natürlich auch niemand auf einem Tablett holen.
Die
«Wedelhütte» im Hochzillertal teilt sich gleich in mehrere Bereiche. «Wir haben die Hütte erst vor ein paar Jahren ganz neu gebaut», erzählt Initiator Manfred Kleiner. «Hütte» ist in diesem Fall allerdings eine echte Untertreibung – denn oben auf 2350 Metern ist alles vom Feinsten, vor allem in der Gourmetlounge im ersten Stock, in der Spezialitäten wie Dry Aged Beef auf der Karte stehen. Übernachten kann man auch auf der «Wedelhütte», elf Suiten hat der Hausherr eingerichtet. Allesamt sind sie mit viel Holz und Glas ausgestattet, der Blick geht in die umliegende Bergwelt.
Während man im Hochzillertal auf einen modernen Klassiker setzt, findet man vor der
«Stieralm» in Nauders am Reschenpass durchaus ein paar Sitzsäcke im Schnee und chillige Musik. Das Spannende an dieser Hütte, die nur auf Skiern oder mit dem Board erreichbar ist, ist allerdings ihre Geschichte. Denn der Name ist kein Zufall: Früher waren hier oben tatsächlich die Stiere des Dorfes untergebracht, und mit ihnen lebten die Hirten in diesem riesigen Bauwerk.
Loungige Hütten gibt es indes nicht nur in Tirol. Auch im Salzburger Land sind in den vergangenen Jahren moderne Häuser gebaut oder umgebaut worden. Sie bieten sowohl ein schickes, gemütliches Ambiente als auch Speisekarten, die man eigentlich eher in einem gehobenen Lokal in der Großstadt als in einem Berggasthof mitten im Skigebiet erwarten würde.
Die
«Steinbockalm» ist so ein Beispiel. Sie liegt in Maria Alm und ist auch für Nicht-Skifahrer bestens zu erreichen. Die verglasten Wände bieten einen imposanten Blick auf die Bergwelt. Glas ist auch ein wichtiger Baustoff für die
«Deantnerin», die ebenfalls im riesigen Gebiet Ski amadé liegt. Diese Hütte scheint teils im Nichts zu hängen – ein breites Betonfundament macht es möglich.
Fotocredits: Bernhard Hörtnagel,Die Deantnerin,Die Deantnerin,Beckna Fotos,Beckna Fotos,Andreas Kirschner,www.foto-mueller.com,Klaus Bauer
(dpa/tmn)
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