Die vorprogrammierte Krise der Pflegeversicherung

Händehalten

Händehalten Die Pflegeversicherung wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Leider bietet dieser Geburtstag wenig Anlass zum Feiern, denn diese Sozialversicherung steht aufgrund konzeptioneller Fehler vor großen Problemen. Die drohenden Finanzierungsschwierigkeiten der Pflegeversicherung ähneln dabei denen der gesetzlichen Rentenversicherung.




Die Pflegeversicherung und der demographische Wandel

Bereits seit Jahrzehnten verzeichnet die Bundesrepublik Deutschland einen dramatischen Rückgang der Geburten, der zu einer starken Überalterung der Bevölkerung führt. In der Pflegeversicherung, die nach dem Umlageprinzip organisiert ist, bewirkt diese Entwicklung künftig eine chronische Unterfinanzierung: Während die Zahl der Leistungsempfänger kontinuierlich ansteigt, sinkt die Anzahl der Beitragszahler. Aufgrund der hervorragenden Wirtschaftslage steht die Pflegeversicherung gegenwärtig noch gut da, für das Jahr 2012 weist sie immerhin einen Überschuss in Höhe von 100 Millionen Euro aus. Doch Experten sind sich einig, dass sich dies bald ändern wird. Zum einen steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren dramatisch an, so rechnen Fachleute mit über 4,5 Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2060. Zum anderen verschlingt die vor kurzem in Kraft getretene Leistungsausweitung der Pflegeversicherung große Beträge; weitere kostspielige Reformen sind darüber hinaus dringend erforderlich. Die Macher der Pflegeversicherung, allen voran der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm wären gut beraten gewesen, bei der Finanzierung statt auf das Umlageprinzip auf die Kapitaldeckung zu setzen.

Verstärkte Eigenvorsorge ist unverzichtbar

Schon heute sind rund 40 Prozent aller in Altersheimen untergebrachten Senioren auf staatliche Fürsorge in Form von Sozialhilfe angewiesen, weil die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht ausreichen. Aller Voraussicht nach wird dieser Anteil in den nächsten Jahren stark zunehmen. Um nicht in diese Situation zu kommen und sich auch als pflegebedürftiger Mensch Extras, wie zum Beispiel Frisörbesuche, Fußpflege oder begleitete Ausflüge, leisten zu können, ist private Vorsorge unbedingt erforderlich. Auf dem deutschen Versicherungsmarkt finden Verbraucher zahlreiche Angebote für eine private Pflegeversicherung als Zusatzpolice zur gesetzlichen Pflegevorsorge – informieren Sie sich hier. Auch angesichts der häufig unbefriedigenden Qualität der Pflegeleistungen in staatlichen Einrichtungen erscheint der Abschluss einer solchen Versicherung als sehr empfehlenswert.

Sparen für die Pflege

Jeder Arbeitnehmer sollte bereits in jungen Jahren an die private Vorsorge für den Pflegefall denken. Je eher eine private Pflegeversicherung abgeschlossen wird, desto geringer fallen die Beiträge aus. Nur mit einer derartigen Police ist die Sicherung einer angemessenen Versorgung im Pflegefall gewährleistet.

Foto: Thinkstock, iStock, Zhenikeyev


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