Die Schuhtrends: Viel Samt und Satin
Offenbach – Der Schuh will mehr sein als ein Kleidungsstück zum Schutz der Füße. So scheint zumindest der Eindruck beim Blick auf die Trends für die Saison Herbst und Winter 2017/18.
Samt und Satin treffen auf Pelzpuschel und Pailletten. Wer es lieber sportlich mag, kann aufatmen – der Sneaker bleibt. Er erhält aber ein Upgrade für die kalten Monate.
Trend 1: Glamouröser Maximalismus
Weiblichkeit mit Glanz und Stickereien: So präsentiert sich der Frauenschuh in den Wintermonaten. «Am Schuh darf so richtig was dran sein, es muss krachen», sagt Claudia Schulz vom Bundesverband der Schuh- und Lederindustrie. Das Design wird fantasievoller: Verzierungen, Rüschen, Pailletten und Applikationen gehören darauf .
Liebhaber von Westernboots können sich freuen: Der lässige Schuh mit edlen Stickereien kommt. «Das sorgt für den typischen Boho-Look», sagt Ilona Sauerbier vom Fachmagazin «Schuhmarkt». Also ein Hauch Hippie- und Ethno-Look der 1960er- und 1970er-Jahre – mit kurzen, bestickten Kleidern sowie wallenden, bunten Gewändern.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Material Pelz. Als Detail auf dem Schuh erscheint er auf edlen Schlupfhalbschuhen wie Loafer. Aber auch sportliche Sneaker bekommen pelzige Puschel. «Auffällige Schnallen und Nieten zieren die meist knöchelhohen Boots mit leicht angeschrägtem Absatz», erläutert Schulz.
Blickfang am männlichen Fuß werden Monks und Budapester. «Markante Rahmen und Leisten verleihen ihnen eine edle Note», sagt Schulz. Wer den Blick auf den auffälligen Schuh richten möchte, kombiniert obenherum schlichte Farben. «Oder man ist mutig und macht es wie Gucci und trägt unten und oben gemustert», sagt Sauerbier.
Trend 2: Extravaganter Material-Mix
Detailarbeit erwartet die Schuhmode auch in Bezug auf das Material. Kräftiges Leder erhält eine naturbelassene Optik und auffällige Narbungen. Extravagant sind Material-Mixe aus edlen Stoffen wie Brokat, Samt und Seide. «Die Schnürsenkel werden auch mal aus Satin sein», sagt Sauerbier. Edelsteintöne unterstreichen den prunkvollen Trend. «Ein schwarzes Outfit in Kombination mit einem Schuh in Bordeaux passt perfekt», erklärt Sauerbier.
Immer noch im Trend: Die klassische Stiefelette. Sie darf gerne spitz zulaufen. Der Overknee bleibt ebenfalls erhalten. «Sie kommen jedoch häufiger im Sixties-Style mit Blockabsatz und Karréeleiste», sagt Schulz. Sie empfiehlt, den Overknee – also Stiefel, die über das Knie gehen – mit einem schwingenden Rock und einer blickdichten Strumpfhose zu kombinieren.
Die Männer greifen zum knöchelhohen Mid-Cut: Sie tragen Chelsea- und Schnürboots aus kräftigen, aber authentischen Leder.
Trend 3: Der Hybrid-Sneaker
Der Sneaker bleibt – doch er erhält ein Tuning. Im kommenden Winter ist er vor allem in Hybrid-Form angesagt. «Dieser Trend zeigt futuristische Modelle, die wie Socken anmuten oder mit Statement-Sohle daherkommen», sagt Ulrike Kähler von der Schuhmesse Gallery Shoes in Düsseldorf. Die Sohle wird also dicker und höher. Ein kleines Revival feiert die Schuhmode der 90er Jahre. Der Raverz-Sneaker mit wechselnden Farbleuchten an der Sohle kommt wieder.
Wer es weniger auffällig mag und mehr auf Tragekomfort setzt, findet auch passende Modelle. «Gerade Männer wollen einen Schuh, der nicht nur gut aussieht, sondern auch was kann», sagt Schulz. High-Tech Stoffe und funktionale Materialien erobert das Design. Feuchtigkeit absorbierendes Futter, rutschfeste und flexible Sohlen müssen Sneaker in ihrer Rolle als Komfortschuh künftig haben. «Elastische Senkel und Zipper erlauben schnelles An- und Ausziehen», erklärt Schulz. Auch der Klettverschluss bleibt vorerst – aufgrund seiner Bequemlichkeit.
Fotocredits: Gabor,Patrizia Pepe,Karl Lagerfeld,Deichmann,Floris van Bommel,Red Wing Heritage,Deutsches Schuh-Institut,Igedo Company,Dachstein,Santoni,Floris van Bommel,s.Oliver,Tamaris,s.Oliver,The Art Company,Unützer
(dpa/tmn)
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