Zwischen Film und Kunst: Storyboards in der Kunsthalle Emden
Zeichnen ist von jeher ein Bestandteil des Filmemachens, und zwar nicht nur im Animationsbereich. Den „Storyboards“, Previsualisierungen dessen, was später auf der Leinwand zu sehen ist, widmet die Kunsthalle Emden bis zum 17. Juli gar eine ganze Ausstellung.
Gerne auch als „optisches Drehbuch“ bezeichnet, geben Storybards im Vorhinein eine Idee davon, wie ein fertiger Film aussehen soll. Was eigentlich nur Mittel zum Zweck und reines Arbeitsmaterial für Regisseur, Kameramann und andere Beteiligte ist, kann aber auch durchaus einen eigenständigen künstlerischen Wert haben.
Das Interesse kommt nicht von ungefähr. Vorformen fertiger Werke erfahren unter Ausstellern und Sammlern ganz aktuell einen bemerkenswerten Wertzuwachs. Das Art Laboratory Berlin etwa zeigt gerade die „Künstlerbücher“ des amerikanischen Konzeptkünstlers Sol LeWitt, und im Von-der-Heydt-Museum Wuppertal sind unter dem Titel „Zettels Traum“ Skizzen von Künstlern aus 5 Jahrhunderten zu sehen.
Das Storyboard liegt also im Trend. Mit „Zwischen Film und Kunst“ widmet die Kunsthalle Emden dem Thema erstmals eine großangelegte Ausstellung. Zu sehen gibt es Zeichnungen für 17 Filme bedeutender Regisseure wie Alfred Hitchcock, Steven Spielberg, Wim Wenders, Francis Ford Coppola oder Martin Scorsese. Letzterer setzte sogar selbst den Stift an.
Gegenübergestellt hat man den Exponaten eine Reihe von Werken der bildenden Kunst mit Namen wie Georg Baselitz oder Alex Katz. Denn da die Urheber der Storyboards in der Regel ausgebildete Zeichner sind, lässt sich durchaus der eine oder andere kunstgeschichtliche Einfluss erkennen. Zusätzlich gibt es Arbeiten von Ralf Ziervogel und Marcel van Eeden zu sehen, die speziell für diese Ausstellung erstellt wurden.
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Kunsthalle Emden
Hinter dem Rahmen 13, 26721 Emden
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 – 17 Uhr
Jeder 1. Dienstag im Monat 10 – 21 Uhr
Sa, So und Feiertage 11 – 17 Uhr
Preise:
Erwachsene 8, Ermäßigt und Gruppen ab 10 Personen 6 EuroSimilar Posts: