Tschechische Fotografie des 20. Jahrhunderts: Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn
In Zusammenarbeit mit dem Museum für Angewandte Kunst in Prag zeigt die Bonner Kunst- und Ausstellungshalle zum ersten Mal in Deutschland Geschichte und Entwicklung tschechischer Fotografie der letzten einhundert Jahre. Kulturpartner ist der Radiosender WDR3, Schirmherrin die Ehefrau des Bundespräsidenten Horst Köhler.
Was der Laie nicht unbedingt weiß: Zwischen Avantgarde und klassischer Bildreportage finden sich für jede der wesentlichen Strömungen in der Fotografie wichtige Vertreter der tschechischen Bildkunst. Piktorialismus, Poetismus, Konstruktivismus und Neue Objektivität – auch wer sich mit den unterschiedlichen Strömungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht auskennt, kann sich anhand einer aktuellen Ausstellung der Bundeskunsthalle noch bis zum 26. Juli einen informativen Überblick verschaffen.
Aus den Kriegsjahren bis 1945 etwa sind nicht nur Dokumentar- und Reportagefotos zu sehen, sondern auch zahlreiche surrealistische und kunstfotografische Aufnahmen. Die spätern 60er Jahre zeigen eine starke Fokussierung auf Happening, Land Art, Conceptual Art und Body Art. Erst die Arbeiten des neuen Jahrtausends konzentrieren sich verstärkt auf das Porträt.
Über 440 Bilder, Videos und Buchpublikationen zeigen Bedeutung und Weltrang tschechischer Fotografie des letzten Jahrhunderts. Bemüht, ein ebenso breites wie umfassendes Spektrum abzubilden, haben die Kuratoren Vladimír Birgus und Jan Mlcoch sowohl prominente Namen als auch gänzlich unbekannte Fotografen in ihr Ausstellungskonzept eingebunden. Hinzu kommt ein historisch relevanter Schwerpunkt, der Arbeiten solcher Fotografen zeigt, die in der Zeit während des Ersten und Zweiten Weltkriegs in der Tschechoslowakei lebten oder dorthin geflohen waren.
Als Begleitung zur Ausstellung wird ein 360-seitiger Katalog mit über 400 Aufnahmen, sowie ein 30-minütiger Dokumentarfilm angeboten.Similar Posts: