Tigerente für alle: Janosch-Ausstellung in Aachen bis 23. August
„Regt Euch nicht auf und gehorcht Euren Eltern nicht“, so erklärt der beliebte Kinderbuchautor und Zeichner Janosch das Motto der bisher größten Ausstellung seiner Werke. Über 500 Exponate gibt es derzeit im Aachener Veranstaltungszentrum Eurogress zu sehen, darunter Zeichnungen, Aquarelle und Skizzenhefte.
[youtube L_NAolD-xw0]
Als Reaktion auf eine Zeichnung mit dem Titel „Taufe“, die das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im Juni 2007 veröffentlichte, rief der damals noch amtierende bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber zum Janosch-Boykott auf. Der Erfinder der Tigerente sei ein falscher Prophet und als solcher eine Gefahr für Heranwachsende. Dass dem Kinderbuchautor, der mit bürgerlichem Namen schlicht Horst Eckert heißt, derartige Zensurattacken nichts anhaben können, belegt die weiterhin ungebrochene Beliebtheit seiner Bücher und Figuren.
Als Beiratsmitglied der kirchenkritischen Giordano-Bruno-Stiftung ist er auf den Katholizismus von jeher schlecht zu sprechen. Thema seiner Kinderbücher ist das jedoch nicht. Tiger, Bär und Tigerente sind die Helden seiner Geschichten, deren bekannteste unter dem Titel „Oh, wie schön ist Panama“ längst echten Klassiker-Status erreicht hat. Wie sein Kollege Walter Moers bedient Janosch, der sein Kunststudium an der Münchener Akademie der Bildenden Künste nach wenigen Semestern wieder abbrach, aber auch immer wieder ein erwachsenes Publikum.
Zur Popularität des seit Anfang der 80er Jahre auf Teneriffa lebenden Autors trug unter anderem auch die Fernsehproduktion „Janoschs Traumstunde“ bei, die eine Reihe seiner Bücher auf den Bildschirm brachte.
Parallel zur Ausstellung im Eurogress Aachen erscheint ein Katalog, der neben der normalen Softcover-Version auch als limitierte und handsignierte Auflage erhältlich ist. Das Veranstaltungszentrum ist täglich von 10 bis 19 Uhr, Donnerstags sogar bis 21 Uhr geöffnet. Karten gibt es für Erwachsene zu 6 und für Kinder bis 16 Jahren zu 3 Euro.Similar Posts:
Werbung