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Synchronisationsland Deutschland: Wie Filme die Sprachkenntnis verbessern können

Englischkenntnisse werden nicht nur für gehobene Berufstätigkeiten, sondern auch für einfache Arbeiten mit Kundenkontakt vorausgesetzt. Dennoch trauen sich vierzig bis fünfzig Prozent der Bundesbürger nicht zu, ein einfaches Gespräch auf Englisch zu führen. Die Sprachkompetenz in den Niederlanden und in den skandinavischen Staaten ist wesentlich höher. Eine Ursache besteht darin, dass dort weder Fernseh- noch Kinofilme synchronisiert werden.

Die Fernsehzuschauer akzeptieren die Synchronisation

Obgleich mit seltenen Ausnahmen alle im Ausland eingekauften Filme im deutschen Fernsehprogramm synchronisiert ausgestrahlt werden, akzeptieren einer Umfrage gemäß die meisten Fernsehzuschauer auch Sendungen in der Originalsprache mit Untertiteln. Sie wünschen sich jedoch die Wahl zwischen dem Originalfilm mit Untertiteln und der synchronisierten Fassung. Technisch ist die gleichzeitige Ausstrahlung beider Varianten dank des Zweikanaltones möglich. Für die Fernsehanstalten preiswerter wäre der Verzicht auf die Synchronisation, denn Untertitel sind wesentlich kostengünstiger als das Sprechen der deutschen Fassung. Für die Sprachkompetenz hat der Verzicht auf die Synchronisation oder zumindest das parallele Anbieten der Originalfassung positive Folgen. In den Untertitelungsländern trauen sich die mit Abstand meisten Menschen zu, ein Gespräch in einer Fremdsprache zu führen, während in den Synchronisationsländern viele Menschen nur mittelmäßig Englisch sprechen.

Fernsehsendungen in Originalsprache fördern die Sprachenkompetenz

Menschen können nicht nur in der Schule und bei längeren Auslandsaufenthalten, sondern auch durch die Nutzung fremdsprachiger Medien Sprachen lernen. Wer in Deutschland Filme in der Ursprungssprache sehen möchte, muss sie entweder auf DVD erwerben oder ein Videosprachlernportal besuchen (weitere Informationen finden Sie auch auf dieser Seite). Im Fernsehprogramm und auch im Kino laufen fast alle Filme synchronisiert. Wünschenswert ist, dass neben den vorwiegend amerikanischen Unterhaltungsfilmen auch im Ausland eingekaufte Sendungen des Kinder- und Jugendprogramms in ihrer Originalfassung mit Untertiteln gezeigt werden. Die meisten Menschen verbringen etwa vier Stunden täglich vor dem Fernsehgerät und könnten bei in ihrer Originalsprache gezeigten Beiträgen von einem kostenfreien Fremdsprachenunterricht profitieren. Da die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten einen gesetzlichen Bildungsauftrag erfüllen, sollten sie die Wende weg von der Synchronisation einleiten. Bei jungen Zuschauern genießt der Kinderkanal einen hohen Marktanteil.

Auf Dauer führen Untertitel zu Einsparungen

Ältere Fernsehzuschauer wünschen sich die Wahl zwischen der Originalfassung mit Untertiteln und einem synchronisierten Film. Wenn das Fernsehen nur noch den Originalfilm ausstrahlt, fühlen sie sich möglicherweise entmündigt. Kinder und Jugendliche akzeptieren hingegen eher die ausschließliche Ausstrahlung des Programmes in der Ursprungssprache. In den Niederlanden sind die Fernsehzuschauer nie an synchronisierte Filme gewöhnt worden und vermissen die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Fassungen somit auch nicht.

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