Susan Philipsz im Ludwig Forum Aachen

Als die schottische Künstlerin Susan Philipsz im vergangenen Jahr den Turner-Preis erhielt, war das ein Novum. Zum ersten Mal wurde die renommierte Auszeichnung für eine Klanginstallation vergeben. Unter dem Titel „Seven Tears“ verwandelte die Künstlerin jetzt das Erdgeschoss des Ludwig Forums Aachen in einen begehbaren Resonanzkörper.

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Ganz schön seltsam, was Susan Philipsz so macht, und wie so oft mag sich mancher fragen, was daran Kunst sein soll. Ihre Installation „Lowlands“, die ihr den Turner-Preis einbrachte, und sie damit in eine Reihe stellte mit Künstlern wie Damien Hearst oder Gilbert und George, besteht aus drei von ihr selber gesungenen Versionen eines schottischen Klageliedes aus dem 16. Jahrhundert, die in Glasgow unter drei Brücken gespielt wurden.

„Seven Tears“, ihre aktuelle Arbeit, die extra für das Ludwig Forum Aachen erstellt wurde, ist die bislang größte Klanginstallation der Künstlerin in einem geschlossenen Gebäude. Sieben historische Musikstücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es zu hören, die sie a capella aufgezeichnet hat. Das Zusammenspiel der Aufnahmen ist dabei über die insgesamt 3000 qm der Ausstellungsfläche hinweg choreografiert.

Inhaltlich drehen sich alle Stücke um das Thema Wasser und verweisen damit auf die Stadt Aachen als Stätte heißer Quellen. Insgesamt stellt die Künstlerin immer einen Bezug zum Ausstellungsort her, und so ist es hier nicht anders. Die Installation erweist sich aber nichts desto trotz auch als eine Art Weiterführung von „Surround Me“, einer Arbeit, die Philipsz letztes Jahr in London installiert hatte.

Begleitend zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm mit Filmen, Theateraufführungen, Lesungen und Musik in Hof und Garten des Ludwig Forums. Zu sehen bzw. hören gibt es „Seven Tears“ bis zum 25. September.

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Ludwig Forum für Internationale Kunst
Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr 12 bis 18 Uhr
Do 12-22 Uhr
Sa, So 11 bis 18 Uhr

Tickets:
regulär 7, ermäßigt 3,50 EuroSimilar Posts: