Sind Billigflüge eine Gefahr für die Umwelt?

Stellen Billigflüge eine Gefahr für die Umwelt dar? Dies ist eine Diskussion, die immer wieder aufkeimt, seitdem viele Fluggesellschaften Flugreisen zu Schnäppchenpreisen anbieten. Werden durch die Dumpingpreise mehr Menschen zum Fliegen animiert und die Atmosphäre durch noch höhere Emissionen belastet? Oder führen die günstigen Flugangebote nur dazu, dass Flugzeuge, die sowieso eine gewisse Flugstrecke absolvieren, dies statt halb leer, jetzt voll besetzt tun können?

Billigflüge und Umwelt

Dass das Billigfliegen bei weiten Kreisen der Bevölkerung durchweg positiv aufgenommen wird zeigen die Zahlen. Trotz gelegentlichem Nasenrümpfen ob eines schlechten Serviceangebotes und etlicher bekannt gewordener Skandale bezüglich unterbezahltem und überfordertem Flugpersonal oder mangelnder Sicherheit erfreut sich der Niedrigpreissektor im Flugbetrieb einer ständig steigenden Beliebtheit. Gleich 62 Fluglinien verkehren auf billigem Niveau allein innerhalb der EU. Weltweit bieten über 700 Fluglinien sogenannte Discount-Flüge an. Der Mensch freut sich also sichtlich über das günstige Preisniveau vieler Flüge. Aber wie sieht es mit der Umwelt aus? Beim Verbrennen von Kerosin entstehen beim Fliegen Unmengen von Kohlendioxid. Zusätzlich entstehen bei sehr hohen Flughöhen von 10.000 Metern und mehr durch den Ausstoß von Wasserdampf, Stickoxiden, Ruß- und Sulfataerosole Zirruswolken und Kondensstreifen. Diese Schleierwolken wirken gleich einer Isolierschicht und tragen so ganz entscheidend zum viel diskutierten Treibhauseffekt bei. Eine weiter fortschreitende Klimaerwärmung könnte bereits in hundert Jahren zur Überflutung von vielen tief gelegenen Inselregionen führen. Die Berechnungen bezüglich der Gesamtbeteiligung von Flugverkehr am Treibhauseffekt pendeln zwischen sieben bis fast zehn Prozent.

Dezimierung der Billigflüge

Es stellt eine Tatsache dar, dass das Fliegen allgemein dem Klimaschutz nicht gerade zuträglich ist. Aber wie sieht es nun mit den Billigflügen aus? Fördern sie die Umweltbelastung noch zusätzlich? Oder haben sie keinen Einfluss auf die ständig steigernden Flugzahlen? Um sich hier einen Überblick zu verschaffen, muss man hinterleuchten, wer die Nutzer von Discountflügen sind. Zum einen gibt es die Gruppe der berufsbedingten Vielflieger. Wer darauf angewiesen ist, oft und schnell an weit entfernte Orte zu gelangen nutzt natürlich ausführlich den Flugverkehr. Er freut sich zwar, wenn er die Flugmeilen entsprechend günstig abspulen kann, würde aber, gäbe es nur hochpreisige Flüge, auch diese in Anspruch nehmen. Urlaubsflieger und Menschen, die etwa einen Zweitwohnsitz im Ausland haben profitieren von den Einsparungen durch billige Flüge und würden sich bei höheren Preisen sicherlich den ein oder anderen Flug sparen. Bleiben noch die richtigen Schnäppchenjäger, die zum absoluten Dumpingpreis schnell einmal für zwei Tage nach Mailand fliegen oder über das Wochenende auf Mallorca. Diese Fluggastkategorie ist erst durch die Discountflüge entstanden. Sicherlich würde durch den Wegfall der Dumpingpreise im Fluggeschäft, sich dieses dezimieren. Weniger Flüge bedeuten gleich weniger Abgase und die Umwelt würde sich über die Umsatzeinbußen gleichwohl freuen. Es gibt viele Stimmen, die eine Erhöhung der Flugbenzinsteuer fordern, da der Flugverkehr einen sehr großen Anteil am globalen Klimawandel hat. Würde ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden, käme das die Billigfluglinien besonders teuer zu stehen. Ob mehr Fluggäste aufgrund günstigster Sparangebote den Gewinn von Fluggesellschaften erhöhen, ist fraglich. So sind sie weder der Umwelt noch den Betreiben selbst besonders zuträglich und doch bleiben sie erhalten.

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