Picasso im Fotoporträt: Ausstellung in Köln
Dass sich Kunst mit dem passende Image leichter verkaufen lässt, scheint heute eine Binsenweisheit zu sein. Doch nicht immer war die kalkulierte Selbstinszenierung immanenter Teil des Kunstbetriebs. Picasso gehörte zu den ersten, die begriffen hatten, wie viel sich in dieser Hinsicht mit der fotografischen Abbildung des eigenen Konterfeis erreichen lässt. Eine Ausstellung in Köln legt hiervon derzeit Zeugnis ab.
Unter dem bezeichnenden Titel „ichundichundich“ zeigt das Kölner Museum Ludwig noch bis zum 15. Januar 2012 eine Auswahl von 250 Fotografien Pablo Picassos. Doch der Künstler selber ist nur das Motiv und nicht auch der Urheber. Nichtsdestotrotz haben die meisten Aufnahmen über den Umweg des Fotografen die Funktion genau kalkulierter Selbstdarstellung.
Kaum ein bedeutender Porträtist des 20. Jahrhunderts, der Picasso nicht vor der Kamera hatte, doch der Meister selber gab die Kontrolle nur allzu selten ab. Wie gut sich Image und Personenkult mithilfe von Fotografie aufbauen und zurechtrücken lassen, hatte er schon früh begriffen. Und so stehen alle Aufnahmen, die Picasso zeigen, immer in der Spanne zwischen Selbstinszenierung und Stilwillen des jeweiligen Fotografen.
Die Exponate stammen aus internationalen Sammlungen und werden ergänzt durch 40 Arbeiten Picassos aus dem Bestand des Museums selber. Bedeutende Namen drückten bei den gezeigten Bilden auf den Auslöser, darunter Richard Avedon, Man Ray, Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, Jean Cocteau oder Irving Penn.
Im Anschluss wird die Ausstellung weiterziehen und im Museo Picasso Málaga zu sehen sein. Begleitend erscheint im Hatje Cantz Verlag ein 272-seitiger Katalog mit über 300 Abbildungen und einer Reihe von Essays (ISBN 978-3-7757-3198-0).
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Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
jeden ersten Donnerstag im Monat 10 – 22 Uhr
Eintritt:
regulär 10, ermäßigt 7 EuroSimilar Posts: