Nude Visions – Ausstellung über die Geschichte der Aktfotografie ab 30. Mai
Ganze 150 Jahre Körperwelten zeigt eine kommende Ausstellung im Wuppertaler Van der Heydt Museum. Zu sehen gibt es allerdings keine konservierten Kadaver, sondern vielmehr äußerst lebendige Aktaufnahmen. Die Exponate entstammen der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseum und erlauben einen Blick auf anderthalb Jahrhunderte dieses speziellen Genres.
Eine umfassende Ausstellung zur Nacktheit in der Kunst bietet das Van der Heydt Museum in Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum vom 30. Mai bis zum 15. August. In sieben Kapitel unterteilt, zeigt „Nude Visions – 150 Jahre Körperbilder in Fotografie und Malerei“ über 190 Darstellungen des menschlichen Körpers aus der Sicht der Kamera. Kontrastiert werden sie mit klassischen Aktgemälden, um in der Zusammenschau gemeinsame und unterschiedliche künstlerischen Herangehensweisen erkennen zu lassen.
Der weit gefasste zeitliche Rahmen lässt auch Erkenntnisse über den Wandel von Schönheitsidealen und Moralvorstellungen zu. Im Selbstverständnis der Ausstellungsmacher ist „Nude Visions“ eine „Gratwanderung zwischen Aufklärung, Anregung und Schaulust“ – ein Versprechen, dessen Haltbarkeit sich zu zeigen haben wird.
Die einzelnen Ausstellungskapitel konzentrieren sich unter anderem auf Themenfelder wie „Piktoralismus“, „Neue Sachlichkeit“, „Glamourfotografie“, „Freikörperkultur“, aber auch „Body Art“ und „Performance“. Ein eigenes Kapitel ist darüber hinaus dem „Männerakt“ gewidmet, der – historisch betrachtet – vor allem in der Weimarer Republik eine besonders revolutionäre Rolle spielten.
Vielversprechend klingt auch, was man sich für das Umfeld der digitalen Fotografie vorgenommen hat. Die mit Richard Sennetts Begriff der „Tyrannei der Intimität“ treffend charakterisierte wachsende öffentliche Zugänglichkeit von Privatheit findet hier in der Fotografie ihren exhibitionistisch geprägten Niederschlag. Gezeigt werden Arbeiten von Thomas Ruff, der pornografische Aufnahmen mit Unschärfefiltern digital nachbearbeitet.
Begleitend zur Ausstellung gibt es einen im Kehrer-Verlag erschienenen Katalog mit 220 Abbildungen und erläuternden Texten.
Von der Heydt-Museum
Turmhof 8 – 42103 Wuppertal
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Donnerstag 11 bis 20 Uhr
Eintrittspreise:
regulär 9, ermäßigt 7 EuroSimilar Posts: