„Macht und Freundschaft“ eine Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau
Aufgrund der politischen Konstellation in Europa gab insbesondere in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert zu einem regen Kulturaustausch zwischen Berlin und St. Petersburg. Die engen Beziehungen zwischen Preußen und Russland, die nach der Vertreibung Napoleon entstanden sind, wurden mit der Heirat von Charlotte von Preußen und Zar Alexander I. weiter vertieft.
Charlotte, die später unter dem Namen Alexandra Feodorowna den orthodoxen Glauben annahm, förderte die Freundschaft zwischen dem Zar Alexander König Friedrich Wilhelm III. sowie Königin Luise, so dass die staatlichen Beziehungen schon auf gegenseitigen Sympathien beruhten. Diese Epoche, die durch die Ausstellung näher beleuchtet wird und kaum in Schulbüchern Erwähnung findet, war ein Segen für den Kulturaustausch beider Staaten.
Die Spuren jener Zeit lassen sich noch heute in Berlin und seiner Umgebung beobachten. Der Alexanderplatz, einer der beliebtesten Plätze der deutschen Hauptstadt, verdankt der intensiven Freundschaft seinen Namen. In Potsdam wurde gar ein russisches Dorf (Alexandrowka)mit einer orthodoxen angelegt, währenddessen die berühmte Sommerresidenz Peterhof von Nikolaus I. in Russland nachempfunden wurde. In den künstlerischen und intellektuellen Austausch waren die geistigen Größen jener Zeit aus beiden Staaten involviert, so waren Alexander von Humboldt und Wassily Shukowski, Architekten wie Wassily Stassow und Karl-Friedrich Schinkel, Maler wie Franz Krüger und Grigori Tschernetzow daran beteiligt.
Unter dem Titel „Macht und Freundschaft. Berlin – St. Petersburg 1800–1860“ wurde im Berliner Martin-Gropius-Bau ein eindrucksvolles Stück deutsch-russischer Geschichte zusammen getragen, dass es sich anzuschauen lohnt. Besonders Schüler könnten die Ausstellung als Lernhilfe für Unterricht nutzen.Similar Posts: