Iron Sky: SciFi-Nonsens aus Finnland
Bei der Weltpremiere auf der diesjährigen Berlinale gab es für die finnische Science-Fiction-Komödie „Iron Sky“ vor allem zweierlei: Ausverkaufte Kinosäle und mittelmäßige Kritiken. Das Zuschauerinteresse muss niemanden wundern, denn der Film hatte über zwei Jahre hinweg eine intensive Webkampagne gefahren. Die Kritiken kann nachvollziehen, wer die arg alberne Produktion gesehen hat.
Niemand hat wohl von Newcomer-Filmemacher Timo Vuorensola einen Meilenstein des Genres erwartet, doch wie ernüchternd das Resultat einer langjährigen Produktionsgeschichte schließlich ausgefallen ist, mag dann doch verwundern. Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen.
Nur mit einem ausschließlich am Computer entworfenen Trailer hatten die Finnen die Aufmerksamkeit einer bemerkenswert breiten Öffentlichkeit auf sich lenken können und binnen kürzester Zeit Tausende von Klicks erzielt. Die absurde Idee einer Kolonie von Altnazis auf dem Mond hatte durchaus ihren Reiz, und die Strategie, den Fans zur Mitfinanzierung des Films lustiges Merchandising zu verkaufen, war durchaus klug.
Das Hauptgeld kam dann jedoch von Investitionsgesellschaften und mehreren Filmstiftungen, und so ist der fanfinanzierte Anteil in Relation doch eher gering geblieben. Über die Qualität des Films selber sagt das natürlich nichts aus, wohl aber über das clevere Marketing dieser deutsch-finnischen Co-Produktion.
Mit Schauspielern aus der zweiten Reihe besetzt, ist „Iron Sky“ insgesamt eher Durchschnittsware mit einigen lustigen Einfällen. Die digitalen Raumschiffe und Weltraumschlachten müssen sich zwar keineswegs hinter „Krieg der Sterne“ und anderen Genre-Beispielen verstecken, Handlung und Dialoge sind jedoch eher dürftig. Das ist umso erstaunlicher, da Drehbuch und Story von der preisgekrönten finnischen Science-Fiction-Autorin Johanna Sinisalo stammen.
Am 5. April startet der Film in den deutschen Kinos.Similar Posts: