Gerhard Richter Painting: Dokumentarfilm von Corinna Belz
Einem der bedeutendsten bildenden Künstler der Gegenwart über die Schultern blicken zu dürfen, ist schon an sich eine Sensation. Ihn aber auch noch bei der Arbeit filmen zu können, das war bislang gerade im Fall von Gerhard Richter kaum vorstellbar. Dokumentarfilmerin Corinna Belz ist das Kunststück gelungen, und das Resultat ist von geradezu historischer Relevanz.
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Erstmals für Gerhard Richter interessiert habe sich Corinna Belz im Jahr 2005, als sie in der Zeitung eine Abbildung der Musterscheiben für das Südfenster des Kölner Doms gesehen hatte. Spontan rief sie im Atelier des Künstlers an, um die Möglichkeit einer filmischen Dokumentation des Werks anzufragen. Richter möchte die Idee, stand aber nicht für Weiteres zur Verfügung. Doch Belz blieb am Ball. Jetzt legt sie einen knapp 100-minütigen Film vor, bei dem sie dem Künstler näher kam als man es für möglich halten würde.
„Gerhard Richter Painting“ lautet der simple, aber programmatische Titel, denn was die Dokumentation in erster Linie zeigt, ist das konkrete Schaffen des Künstlers. Belz durfte ihn ausgiebig in seinem Atelier filmen und jeden Schritt seiner Arbeit mit der Kamera festhalten. Doch auch Statements des ansonsten eher schweigsamen Richter gibt es immer wieder zu hören, auch wenn ein klassisches Interview nie stattfand.
Selten hat man je die Gelegenheit bekommen, derart intim Zeuge des Schaffensprozesses eines bedeutenden Künstlers zu werden. Belz dokumentiert jeden einzelnen Moment, wobei es ihr gelingt, weder aufdringlich noch allzu ehrfürchtig zu operieren. Ihr Blick ist nüchtern, wie es sich für eine Dokumentation gehört, und doch oder auch gerade deshalb stellt sich beim Zuschauer echte Faszination ein.
„Gerhard Richter Painting“ läuft seit dem 08. September bundesweit im Kino. Sämtliche Abspielstätten lassen sich auf der offiziellen Homepage des Films einsehen.Similar Posts:
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