Filmmusik in der Kölner Philharmonie

Filmmusik im Konzertsaal ist schon lange nichts Ungewöhnliches mehr. Und damit ist keineswegs in erster Linie die Live-Vertonung von Stummfilmen gemeint. In der kommenden Saison 2010/11 widmet die Kölner Philharmonie eine dreiteilige Konzertreihe der Zusammenarbeit von Filmemachern und ihren Komponisten.

Lange Zeit haben die Vertreter der konzertanten E-Musik eher verächtlich auf die Filmmusik und ihre Komponisten herabgeschaut. Selbst die Tatsache, dass Anfang des 20. Jahrhunderts Namen wie Erich Wolfgang Korngold und Sergej Prokofjew im Kino eine ganz eigene Form des musikalischen Ausdrucks erkannten und sich deshalb auch ausgiebig dort umtaten, änderte daran nichts. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, doch der Vorwurf der künstlerischen Minderwertigkeit schwebt vielfach immer noch im Raum.

Längst haben Avantgardisten wie Tan Dun oder John Corigliano das Medium Film für sich entdeckt. Doch meistens sind ihre musikalischen Arbeiten dort eher vereinzelte Ausflüge. Die großen Meister der Filmmusik haben sich hingegen in der Hauptsache dem Kino verschrieben und dort ihre eigenen Ausdrucksformen gefunden. Einigen der wichtigsten Vertreter widmet die Kölner Philharmonie demnächst jeweils einen eigenen Konzertabend.

Unter dem Titel „Meisterregisseure und ihre Komponisten“ scheinen die Schwerpunkte aber gleich wieder ins Ungleichgewicht zu geraten. „Filmkomponisten und ihre Regisseure“ wäre für eine Konzertreihe doch vielleicht passender gewesen. Und so wirbt das aktuelle Magazin der Philharmonie auch mit einem Hitchcock-Bild auf dem Cover – und nicht etwa mit dem Konterfei seines langjährigen Stammkomponisten Bernard Herrmann.

Dabei geht es aber doch in erster Linie um die Musik. Nur hat man offenbar doch irgendwie kalte Füße bekommen und deshalb die Legitimation der Konzerte versucht, über die Namen der Filmemacher einzuholen. Steven Spielberg und John Williams, Federico Fellini und Nino Rota – das sind die weiteren Kollaborationen, auf die ein genauerer Blick geworfen wird.

Jede Paarung bekommt einen eigenen Konzertabend mit Musik und Filmausschnitten. Dirigent ist in allen drei Fällen Frank Strobel. Im Fall des Spielberg/Williams-Programms gibt es gar das London Symphony Orchestra zu hören, mit dem der fünffache Oscar-Gewinner selbst schon vermehrt gearbeitet hat.

„Meisterregisseure und ihre Komponisten“

01.11.2010 John Williams – Steven Spielberg
20.11.2010 Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock
21.01.2011 Nino Rota – Federico Fellini

Karten gibt es in den Preiskategorien
Euro 55, 80, 100, 130, 160.

Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1 – 50667 KölnSimilar Posts:

Werbung