Ein digitales Archiv für Lucas Cranach
Einer der bedeutendsten deutschen Maler der Renaissance ist Gegenstand eines Online-Kunstprojektes von beachtlichen Ausmaßen. Das gerade veröffentlichte Lucas-Cranach-Archiv hat es sich zum Ziel gemacht, langfristig alle noch erhaltenen Arbeiten des Künstlers inklusive Varianten und Vorstufen ins Netz zu stellen.
Das Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf und der Fachhochschule Köln, das jetzt unter lucascranach.org online gegangen ist, zeigt aktuell das Ergebnis von zwei Jahren Forschungsarbeit. Derzeit enthält das Online-Archiv rund 400 Gemälde und Tausende von zusätzlichen Abbildungen und Dokumenten.
Dass eine derartige Materialfülle in gedruckter Form nur schwerlich zu bewältigen ist, versteht sich von selbst. Das Online-Archiv hat aber noch zusätzliche Vorteile. Denn nicht nur lässt sich jedes Gemälde vergrößern und so detailliert bis in die Pinselführung hinein betrachten, es ist auch anhand von Vorstufen und sogenannten Reflektografien erkennbar, wie der Schaffensprozess verlaufen ist, und wo Änderungen vorgenommen wurden.
Einen ähnlichen Ansatz hatte 2009 bereits das Kölner Wallraf-Richartz-Museum im Rahmen des Forschungsprojektes „Maltechnik des Impressionismus und Postimpressionismus“ präsentiert. Auch hier ließ sich das hochauflösende Bildmaterial online bis in die einzelnen Schichten des jeweiligen Gemäldes hinein nachvollziehen.
Zu den zahlreichen Partnern des Cranach-Archiv gehören unter anderem das Kunstmuseum Basel, das Frankfurter Städel Museum, das New Yorker Metropolitan Museum und The National Gallery London.Similar Posts:
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