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Die Scorpions gehen in Rente – letztes Album und Welttournee

Man wolle aufhören, bevor es peinlich wird, begründeten die Scorpions den Entschluss, ihrer musikalischen Karriere den Rücken zu kehren. Mancher mag sich da denken, die Peinlichkeit hätte eigentlich schon mit der Bandgründung begonnen, doch das sehen vor allem im Ausland Millionen von Fans ganz anders. Das aktuelle Album „Sting in the Tail“ jedenfalls soll das Kapitel Hannover-Rock erst mal schließen.

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Frontmann Klaus Meine ist bekanntlich Tennispartner von Ex-Kanzler Gerhard Schröder, und auch sonst fällt einem auf Anhieb nichts ein, was die Scorpions zu einem Projekt macht, das in irgend einer Weise Coolness ausstrahlt. Altmännerrock mit übertriebenen Poser-Gesten und Bohlen-tauglichem Bastel-Englisch. Doch dann könnte einem einfallen, dass die Metaller aus Niedersachsen 1984 tatsächlich dreimal hintereinander den restlos ausverkauften Madison Square Garden bespielt haben. Irgendwas stimmt da also nicht.

Dass der Prophet im eigenen Land sprichwörtlich nichts gilt, mag durchaus auch auf die erfolgreichste deutsche Band überhaupt zutreffen. Denn im Ausland konnten die Scorpions seit Ende der 70er Jahre in einem Umfang die Massen mobilisieren, von dem selbst Tokio Hotel und Rammstein zusammen nur träumen können. 100 Millionen Tonträger haben die Metal-Teutonen bis heute verkauft, und das muss ihnen erst mal einer nachmachen.

Nichts konnte den Scorpions wirklich etwas anhaben. X-fache Reinkarnationen und Neubesetzungen schadeten nicht, und über ein Dutzend ehemalige Mitglieder konnten zu unterschiedlichen Zeitpunkten das Ihre zum Erfolg der Band beitragen. Obwohl die Fremdsprachkenntnisse eher lückenhaft waren, haben die Scorpions im Gegensatz zu anderen hiesigen Musikern ihrer Zeit alle Songs von Anfang an auf Englisch geschrieben. Man wollte eben Weltkarriere machen.

Wenn Klaus Meine heute die ersten Takte von „Winds of Change“ pfeift oder „Still Loving You“ jammert, mögen sich einem die Nackenhaare aufstellen. Das ändert aber nichts daran, dass die Band Mitte der 90er vom Rolling Stone Magazin zu „Heavy Metal Latest Heroes“ und von MTV zu „Ambassadors of Rock“ ernannt wurden.

Ihre Abschiedstournee „Get your Sting and Blackout” (was auch immer das heißen soll) beginnt am 10. April und umfasst derzeit bis November rund 30 Termine. Alle Daten lassen sich auf der Homepage der Band einsehen.Similar Posts:

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