Kunst und Kultur aus der Türkei zu Gast am Rhein: Die Bonner Biennale 2008
Die diesjährige Biennale in Bonn steht ganz im Zeichen des Halbmonds. Das Festival hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bildenden und darstellende Künste aus der Türkei zu präsentieren. Vom 14. bis zum 22. Juni sind in unterschiedlichen Spielstätten Bonns, wie dem Schauspiel Beuel, der Bundeskunsthalle oder dem Kunstverein, Theater-, Tanz- und Musikaufführungen, Vorträge, Lesungen und Ausstellungen zu sehen. Ein Anliegen war es dabei der Türkei als Brücke zwischen dem Abend- und dem Morgenland, in all seinen Facetten und künstlerischen Entwicklungen gerecht zu werden und „einen Blick über die gängigen Klischees hinaus zu verschaffen“, heißt es in dem Festivalkonzept. Das dürfte wohl gelingen, denn das sowohl vielseitige, wie auch reichhaltige Programm bietet einem Gelegenheit einen Eindruck von dem zeitgenössischen türkischen Kunstszene zu verschaffen.
Eingeladen sind neben dem türkischen Staatstheater und Staatsballett auch eine Vielzahl von freischaffenden Künstlern, Musikern und Filmemachern, die über ihre Heimatgrenze hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Die Theateraufführungen werden meist simultan übersetzt und Filme mit deutschen Untertiteln gezeigt, so dass mangelnde Türkischkenntnisse kein Hindernis darstellen sollten. Als ein weiterer Programmpunkt fanden im Vorlauf zu der Biennale Veranstaltungen in Bildungsstätten, wie Bonner Schulen und der Universität statt. Vor dem Hintergrund der immer noch kontroversen Frage, um den EU-Beitritt der Türkei, wurde sich auf diesem Wege darum bemüht, ein tatsächliches Bild von dem Leben in der Türkei zu zeichnen und den möglichen kulturellen Zugewinn für Europa aufzuzeigen.
So zeigt zum Beispiel das Rheinische Landesmuseum in einer Sonderausstellung Schwarzweiß Bilder von Ara Güler, einem Fotografen von internationalen Rang, der als einer der bedeutendsten Chronisten der Türkei gilt. In seiner Heimatstadt wird er liebevoll „das Auge Istanbuls“ genannt. Seine Fotografien zeigen auf bemerkenswert intensive Weise, das alltägliche Leben der Menschen in Istanbul und der Türkei. Er selbst bezeichnet sich als einen „visuellen Historiker“, dessen Portraits Geschichten von den Menschen erzählen. Also, für welche Veranstaltung man sich auch entscheiden mag, sehens- und hörenswert werden sie allemal sein. Schließlich hat Türkei hat neben Fußball noch so einiges zu bieten…
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