Dana Gluckstein: Dignity – Ausstellung in Hamburg
Man braucht nicht bis zur Entdeckung Amerikas zurückzublicken, um Beispiele für die Ausrottung von Naturvölkern zu finden. Bis heute kämpfen Menschen gegen Zwangszivilisierung, Missionierung und den völligen Verlust ihrer kulturellen Identität. Die Fotografin Dana Gluck porträtiert im Sinne der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte seit über 3 Jahrzehnten Vertreter indigener Völker. Eine Ausstellung in Hamburg zeigt noch bis zum 29. Juni eine Auswahl ihrer Arbeiten.
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Umsiedlung, Enteignung und Vertreibung ganzer Völker ist keinesfalls ein Phänomen vergangener Zeiten. Indigene Menschen kämpfen weltweit um den Erhalt ihrer Traditionen und Sprachen. Nicht selten geht es gar um das eigene Land, das ihnen einfach weggenommen wird. Dana Gluckstein gibt ihnen ein Gesicht. Ihre Ureinwohner-Porträtfotos wollen fremde Kulturen nahe bringen und westlicher Arroganz Einhalt gebieten.
Vor ihrer Kamera haben schon Prominente wie Nelson Mandela, Michail Gorbatschow, Muhammad Ali und Barbra Streisand posiert, doch Glucksteins liebste Motive sind gänzlich unbekannt. Auf ihren Bildern gibt es zum Beispiel Kinder des Goba-Stammes, Ovazemba-Mädchen, fidschianische Krieger oder den Stammesältesten der San zu sehen. Dass einem die meisten dieser Völker nichts sagen, zeigt, wie verschwindend gering ihre Lobby ist.
Glucksteins Bilder sind in schwarzweiß oder sepiafarbenen Tönen gehalten und vermitteln so eine Zeitlosigkeit, die vielen der Menschen, die sie fotografiert, abhanden zu kommen droht. Die Fotografin erhofft sich, dass ihre Bilder „von den Bewahrern der uralten Weisheiten als eine Stimme ihrer Kulturen betrachtet werden und als Leuchtfeuer, das die Welt auf ihrer Suche nach Wegen des Überlebens leitet.“
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Amnesty International zeigt die Galerie Hilaneh von Kories in Hamburg unter dem Titel „Dignity. Die Würde des Menschen“ eine Auswahl von Glucksteins Fotografien. Käuflich erworben werden können sie selbstverständlich auch. Mit dem Erlös unterstützen Fotografin und Galerie die Arbeit von Amnesty. Begleitend erscheint ein 144-seitiger Bildband zum Preis von 34,95 Euro.
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Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstraße 384a, 22761 Hamburg
Öffnungszeiten:
Dienstags bis freitags 14–19 UhrSimilar Posts: