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Ausstellung: Eating the Universe – Essen in der Kunst

Gut würde es so manchem Fernsehkoch sicher gefallen, wenn er als Künstler durchginge. Unbestrittenermaßen kunstvoll ist so manches, was da zubereitet wird, durchaus. Dass Essbares seinen Platz in der Kunst hat, belegte der Schweizer Daniel Spoerri bereits in den frühen 70er Jahren. Jetzt widmet sich eine Wanderausstellung dem Thema und residiert noch bis zum 28. Februar in der Kunsthalle Düsseldorf.

„Eating the Universe“ betitelte Peter Kabelka, ehemaliger Professor für (man glaubt es kaum) Film und Kochen, ein TV-Format zum Thema Kochen als Kunstgattung. Ein gewisses Augenzwinkern ist wohl dabei, wenn jetzt eine Ausstellung zur sogenannten Eat Art auf diese Namensgebung zurückgreift.

Dabei ist der Gattungsbegriff selber schon reichlich merkwürdig. „Eat Art“ war von Daniel Spoerri als Genrebezeichnung gewählt worden für solche Kunstwerke, die aus Nahrungsmitteln hergestellt werden. 1970 hatte er in seinem Restaurant am Düsseldorfer Burgplatz die „Eat Art Galerie“ ins Leben gerufen und mit Werken aus Lebensmitteln ausgestattet, die eine ganze Reihe von Künstlern extra zu diesem Zweck hergestellt hatten.

Doch Eat Art ist weniger eine abstruse Idee, als vielmehr eine künstlerische Annäherung an die Rolle des Essens in der modernen Konsumgesellschaft. Hunger und Überfluss, Fast Food und Gesundheitswahn, Schönheitsideale und Essstörungen – das Themenspektrum ist vielfältig.

Die Ausstellung selber ist in zwei Abschnitte unterteilt. Zum einen gibt es einen historischen Überblick mit wichtigen Arbeiten aus der Eat Art Galerie, zum anderen werden jüngere Werke gezeigt, die sich formal mit der Materialästhetik von Lebensmitteln und inhaltlich mit ihrer gesellschaftlichen, weltanschaulichen und wirtschaftspolitischen Funktion auseinandersetzen.

„Eating the Universe“ gibt es bis zum 28. Februar in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen, danach vom 24. April bis 4. Juli in der Galerie im Taxispalais Innsbruck, und schließlich vom 18. September bis 9. Januar 2011 im Kunstmuseum Stuttgart. Parallel erscheint ein 312-seitiger Katalog mit zahlreichen Essays und Abbildungen.

Kunsthalle Düsseldorf
Grabbeplatz 4 – 40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten:
Di bis So 11 bis 18 Uhr

Eintritt:
5.50 EUR, 3.50 EUR ermäßigt
Gruppen ab 10 Personen 3.50 EURSimilar Posts:

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