Ausdauertraining wirkt antidepressiv
Berlin – Langsames Joggen beugt Depressionen vor. Auch wer schon betroffen ist und etwa unter einer depressiven Verstimmung, dem Winterblues oder einer Depression leidet, kann mit moderatem Ausdauertraining gegensteuern.
«Wir wissen aus wissenschaftlichen Studien, dass 30 bis 45 Minuten Ausdauertraining drei bis vier Mal pro Woche gut gegen depressive Symptome hilft», sagt Cora Weber, Chefärztin des Fachbereichs Psychosomatik an der Berliner Park-Klinik Sophie Charlotte. Die Pulsfrequenz sollte bei ungefähr 120 Schlägen pro Minute liegen.
Joggen sei deswegen so gut geeignet, weil der Betroffene sich zusätzlich im Tageslicht aufhält. «Es gibt eine Nervenbahn, die Licht vom Auge direkt ins Gehirn überträgt», erklärt die Ärztin und Psychotherapeutin. So werden Hormone ausgeschüttet, die helfen, die negativen Gedanken zu vertreiben. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht joggen kann, steigt am besten aufs Fahrrad um, rät die Ärztin.
Einer neuen Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind immer mehr Menschen depressiv. Zwischen 2005 und 2015 sei die Zahl der Betroffenen weltweit um gut 18 Prozent auf mehr als 320 Millionen gestiegen.
Fotocredits: Kay Nietfeld
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