Auf nach Leipzig – zur „DOK“!
Was ist eigentlich so los in den ostdeutschen Städten? Das habe ich mich neulich gefragt. Als in Berlin lebende sieht man in der Kulturlandschaft ja manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Am selben Tag spielen Depeche Mode und Madonna, die über 50 Kinos lassen pausenlos kostbares Zelluloid durch die Projektoren laufen. Da bleibe ich vor lauter Überfluss manchmal lieber zuhause.
Oder fahre nach Leipzig. Denn dort findet vom 27.10.-02.11.08 das diesjährige Dokumentar- und Animationsfilm-Festival „DOK“ statt. Das DOK ist das größte deutsche und zweitgrößte europäische Dokumantarfilm-Festival und erlebt gerade durch den momentanen Dokumentarfilmboom einen Höhenflug. Denn Dokumentarfilme sind nicht mehr irgendwelche Nischenfilme, die es vielleicht mal in die Regionalsender, aber niemals ins Kino schaffen, nein. Filme, wie „Prinzessinnenbad“ oder „Deutschland – ein Sommermärchen“ haben in den letzten Jahren gezeigt, dass das Genre immer mehr gefragt ist und durchaus auch ein ganz eigenes Publikum hat.
Auf der diesjährigen DOK werden wieder die spannendsten und innovativsten Filmbeiträge des letzten Jahres zusammengetragen und dem Publikum lange vor Filmstart vorgeführt. Dabei blickt das DOK auch auf eine ruhmreiche Tradition zurück, denn die Veranstaltung geht auf das Jahr 1955 zurück, wo sie vom Club der Filmschaffenden der DDR gegründet wurde. So machte sich das Festival auch politisch einen Namen, als es zur Zeit des Prager Frühling gesellschaftskritische Filme zeigte und dem Konflikt durch die ganz eigene Filmsprache eine demokratische Stimme gab.
Seit 1995 widmet sich das DOK immer mehr auch dem Animationsfilm mit einer eigenen Wettbewerbssparte und verleiht in dieser Kategorie auch einen Preis. Somit handelt es sich bei der DOK um ein Zwei-Sparten-Festival, wo sowohl Dokumentarfilm-Fans als auch Animations-Fans auf ihre Kosten kommen. Tickets kann man vor Ort erwerben und für weitere Infos schaut einfach mal auf der DOK-Webseite rein. Man sieht sich!Similar Posts:
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