Audiovisuelle Collagen: Haris Epaminonda in der Kunsthalle Schirn
Im besten Sinne als Rauminstallation lässt sich dasjenige beschreiben, womit die junge zyprische Künstlerin Haris Epaminonda aufmerken lässt. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie zum ersten Mal 2007 durch ihre Teilnahme an der 52. Biennale di Venezia bekannt. Derzeit widmet die Frankfurter Kunsthalle Schirn ihr eine Einzelausstellung.
Objekte, aus denen sich ihre Collagen zusammensetzen, geben bei Haris Epaminonda grundsätzlich keine Information über ihre Herkunft oder gar ihre Bedeutung. Die seltsamen Rauminstallationen aus Bildern, Filmen, Fotografien, Skulpturen und unterschiedlichen Gegenständen sprechen direkt das Assoziationsvermögen des Betrachters an.
So auch ihre neue Arbeit, die sie speziell für die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Schirn entwickelt hat. Lose angeknüpft an ihre eigene Werkreihe „Chronicles“, die sie 2010 in der Site Gallery Sheffield begonnen hatte, eröffnet sich ein Filmraum mit 7 Projektionen. Zu sehen sind fragmentarisch zusammengestellte Bilder, die keinerlei Geschichte erzählen, sondern lediglich durch gegenseitige ästhetische Bezüge und Wiederholung eine Einheit bilden.
Die einzelnen Filmloops sind von unterschiedlicher Dauer und überlagern sich gegenseitig. Musikalisch unterlegt wird die Installation von eigens erstellten Kompositionen des französisch-britischen Experimentalduos „Part Wild Horses Mane On Both Sides“, das zur Vernissage live vor Ort spielte.
Haris Epaminonda wurde 1980 auf Zypern geboren und nahm neben der 52. Biennale Venedig unter anderem 2008 an der Berlin Biennale teil. Die Künstlerin hatte Ausstellungen im New Museum New York und letztes Jahr in der Level 2 Gallery der Tate Modern London. In Frankfurt ist Ihre Arbeit vom 13. Mai bis zum 31. Juli 2011 zu sehen. Begleitend erscheint ein 64-seitiger Katalog mit rund 30 Abbildungen.
***
Schirn Kunsthalle
Römerberg, 60311 Frankfurt
Öffnungszeiten:
Di, Fr bis So 10 – 19 Uhr, Mi und Do 10 – 22 Uhr
Eintritt:
regulär 4, ermäßigt 3 EuroSimilar Posts:
- George Condo: Mental States – Ausstellung in Frankfurt
- Kienholz: Die Zeichen der Zeit – Ausstellung in Frankfurt
- Kunsthalle Tübingen: Pop Art trifft auf zeitgenössische Kunst
- 7. Berlin Biennale vom 27. April bis 1. Juli
- Isa Genzken: Sesam, öffne dich! – Ausstellung im Museum Ludwig in Köln ab dem 15.8.