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Jetzt auch Operettenregisseur: Harald Schmidt inszeniert „Die Lustige Witwe“

Harald Schmidt ist und bleibt umtriebig. Nach dem Ende seiner Zusammenarbeit mit Oliver Pocher gönnt sich der Entertainer bis Herbst erst einmal eine TV-Pause. Von Untätigkeit oder gar einer neuen Weltreise in der Zwischenzeit kann jedoch keine Rede sein. Nach einigen Theaterprojekten in den vergangenen Jahren wagt sich der experimentierfreudige Schwabe nun an die Inszenierung einer Operette.

Wer die zahlreichen Nebentätigkeiten des Kabarettisten und deutschen Late-Night-Pioniers aus Nürtingen verfolgt, wird sich nicht selten wundern. Da wechseln Gastauftritte in seichten ZDF-Produktionen wie „Das Traumschiff“ oder „Unser Charly“ mit einer Rolle in Becketts „Warten auf Godot“, kreative Unterstützung für das Bühnenprogramm von Sportmoderator Waldemar Hartmann mit öffentlichen Vinyl-Abenden, an denen er seine Lieblingsplatten von Johnny Cash vorstellt. Harald Schmidt hat offensichtlich kein Interesse daran, in irgendeiner Art und Weise festgelegt zu werden.

Jetzt fügt er seinem durchweg heterogenen Portfolio eine weitere Merkwürdigkeit hinzu. Für das Düsseldorfer Opernhaus inszeniert er demnächst „Die Lustige Witwe“. Unterstützung erhält er dabei von Christian Brey, mit dem er zuvor bereits erfolgreich am Staatstheater Stuttgart zusammengearbeitet hatte. Die Premiere ist für den 4. Dezember vorgesehen und wird danach auch am Duisburger Partnerhaus der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt.

Für Neuintendant Christoph Meyer gehört Franz Lehárs beliebte Operette zu den 14 Premieren, mit der er der kommenden Saison 2009/2010 seinen Stempel aufdrücken will. Der Nachfolger von Tobias Richter, der sein Amt immerhin 13 Jahre ausübte, kann dabei immerhin auf einen rund 3 Millionen Euro höheren Etat zurückgreifen. Am 29. August heißt es vermutlich auch deshalb direkt einmal: klotzen, nicht kleckern. Mit der Eröffnungsgala „Oper für alle am Rhein“ (Moderator u.a. wieder Harald Schmidt) bespielt Richter gleich mal Haus und Open-Air-Bühne parallel.

Übrigens hat Schmidt selber bereits eine Begründung für seine Entscheidung zur Léhar-Operette geliefert: „Hinreißende Musik, große Gefühle und ein bankrotter Staat – besser kann man die Zeit zwischen Bundestagswahl und Silvester nicht überbrücken.“Similar Posts:

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