Sleepers: Ein Fotoband von Naomi Leshem
Was soll an schlafenden Menschen schon so interessant sein, dass sie Thema eines ganzen Fotobandes werden könnten? Nichts, mag man sich zunächst denken. Doch die israelische Starfotografin Naomi Leshem sah das ganz anders. Heraus kam das 112-seitige Buch „Sleepers“, dessen Bilder derzeit auch im Rahmen einer schweizer Ausstellung zu sehen sind.
Keine bekannten Gesichter, keine Posen, keine Inszenierungen. Auf Naomi Leshems Fotoserie findet sich nichts außer schlafenden Menschen, ganz natürlich abfotografiert in den eigenen Schlafzimmern. Was will der Künstler damit sagen, fragt man sich nicht ganz zu Unrecht. Doch vielleicht ist es gerade der Verzicht auf alle Formen des Arrangements und Glamours, die hier den entscheidenden Unterschied machen.
Die Models sind ganz normale Jugendliche aus Israel, Frankreich, Deutschland, den USA und der Schweiz. Leshem hat sie um Erlaubnis gefragt und dann einfach in den jeweiligen Schlafzimmern ihre Fotoausrüstung aufgebaut. Eine Stunde nach dem Einschlafen der Betreffenden drückte sie den Auslöser. Zufälliger geht es kaum.
Leshem, selber Mutter zweier Heranwachsender, beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit immer wieder mit den unsicheren Zukunftspektiven junger Menschen, und so ist auch ihre „Sleepers“-Serie zu erklären. Der nüchterne Blick auf die Schlafenden in ihrer natürlichen Umgebung stellt vor allem Fragen nach dem, was hinter den verschlossenen Augen vor sich geht, und welche Träume und Ängste hier ganz unterbewußt regieren.
„Sleepers“ ist bei Benteli erschienen und kostet 40 Euro. Die 32 Bilder des Fotobandes sind zudem bis zum 3. April auch in der IG Halle in Rapperswil zu sehen.Similar Posts:
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