„Glennkill“-Fortsetzung: Schaf-Krimi „Garou“

Dass Schafe alles andere als dumm sind und keineswegs nur blökend auf der Weide stehen, belegte 2005 der erste aller Schaf-Krimis „Glennkill“. Clever gingen dort die Wolllieferanten dem Mord an ihrem Schäfer nach. Jetzt schließt die Autorin Leonie Swann an ihren Erfolgsroman an und konfrontiert ihre Herde diesmal mit einem Werwolf.

Einen Krimi, dessen Protagonisten Schafe sind, würde so mancher Verleger vermutlich am ehesten dem hauseigenen Kinderbuchprogramm zuordnen. Bei „Glennkill“ sah das jedoch ganz anders aus. Die Spannungslektüre für Erwachsene aus Sicht der eher genügsamen Vierbeiner entwickelte sich schnell zum beachtlichen Bestseller. Mittlerweile ist das Buch in 30 Sprachen übersetzt und wird weltweit gelesen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung auf den Markt kommen würde.

„Garou“ setzt da an, wo der Vorgänger geendet hatte. Die fröhliche Herde hat zusammen mit ihrer neuen Schäferin Irland den Rücken gekehrt und ist nach Frankreich gereist. Doch statt in aller Ruhe die eigene Wolle wachsen zu lassen, steht ein neues mörderisches Geheimnis an, das es zu erkunden gilt. Die Ziegen aus der Nachbarschaft berichten verängstigt von einem Menschen in Wolfsgestalt, einem „Loup Garou“. Schon bald taucht die erste Leiche auf. Doch ist hier wirklich der sagenhafte Werwolf am Werk gewesen? Die clevere Herde macht sich erneut auf Mörderjagd.

Nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch schließt Autorin Leonie Swann (ein Künstlername) nahtlos an ihren Erstling an. Der ursprüngliche Witz, der sich dadurch ergibt, dass menschliches Verhalten und kulturelle Errungenschaften aus der Sicht der Schafe beschrieben werden, setzt sich hier fort und sorgt für allerlei Spaß. Ansonsten ist auch „Garou“ eher als Krimiparodie angelegt und trotz der tierischen Hauptfiguren keineswegs ein Kinderbuch.

Leonie Swann: Garou
Ein Schaf-Thriller
Goldmann-Verlag
Gebunden mit Schutzumschlag, 416 Seiten
ISBN: 978-3-442-31224-5, EUR 19,95Similar Posts:

Werbung