Davide Longo: Der aufrechte Mann

Geschichten vom Weltuntergang haben Konjunktur, im Kino, im TV, in der Literatur. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass die Spanne vom lustigen Trash bis zum anspruchsvollen Traktat über das Ende der Menschheit reicht. Irgendwo dazwischen bewegt sich der gerade auf Deutsch erschienene Roman „Der aufrechte Mann“ des italienischen Autors Davide Longo.

Überall lauert die Apokalypse, mal in Form von verheerenden Naturkatastrophen wie im Blockbuster „2012“ von Roland Emmerich, mal als Zombie-Fantasie im Stil der erfolgreichen TV-Serie „The Walking Dead“, mal als experimentelle literarische Zukunftsvision wie „Die Möglichkeit einer Insel“ von Michel Houellebecq. „Der aufrechte Mann“ versucht auf rund 500 Seiten eine eigene Variante.

Preisgekrönt für seinen Roman „Der Steingänger“, gehört Davide Longo derzeit zu den vielversprechendsten literarischen Talenten Italiens. Sein aktuelles Buch wagt den Spagat zwischen Science-Fiction und Charakterstudie und schreckt dabei auch nicht vor biblischem Pathos zurück.

Das Italien von „Der aufrechte Mann“ ist wirtschaftlich völlig kollabiert. Banken schließen, Geld gibt es keins mehr, und die Regierung sendet Propaganda über den Äther, der niemand Glauben schenkt. Die meisten Menschen verlassen das Land, unter ihnen auch der ohnehin längst aus der Bahn geworfene Universitätsprofessor Leonardo. Zusammen mit seiner Tochter und deren Stiefbruder flieht er in Richtung Landesgrenze. Doch unterwegs gerät das Trio in die Hände einer umherstreunenden Bande. Als Sklaven eines selbsternannten Gurus sind die drei fortan den Launen ihrer Unterdrücker ausgesetzt.

Longo stellt sein Buch im Rahmen der lit. Cologne am 23. März im Italienischen Kulturinstitut Köln persönlich vor.

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Davide Longo: Der aufrechte Mann
Rowohlt, Hardcover, 480 Seiten
ISBN 978-3-498-03935-6
24,95 EuroSimilar Posts:

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