Ausstellung: 100 Jahre Max Frisch

Ob nun Friedrich Dürrenmatt oder Max Frisch der bekannteste und bedeutendste Schweizer Autor des 20. Jahrhunderts war, darüber lässt sich streiten. Letzterem ist jetzt eine umfangreiche multimediale Ausstellung gewidmet, die erstmals einen Einblick in das bislang unveröffentlicht gebliebene „Berliner Journal“ ermöglicht.

Die erste Begegnung mit Max Frisch hatten die meisten aller Wahrscheinlichkeit nach in der Schule. „Andorra“, „Homo Faber“ oder „Biedermann und die Brandstifter“ gehören seit einer gefühlten Ewigkeit zum allgemeinen Kanon des Deutschunterrichts, und daran wird sich vermutlich auch in Zukunft nicht viel ändern.

Bereits im vergangenen Jahr war die Ausstellung „100 Jahre Max Frisch“ im Züricher Museum Strauhof zu sehen gewesen, jetzt gastiert sie bis zum 11 März in der Berliner Akademie der Künste. Besonderes Augenmerk gilt einer Sammlung von Aufzeichnungen, die der Autor in den 1970er Jahren während seines Aufenthaltes in der damals noch getrennten Stadt niedergeschrieben hatte.

Für Frisch war das literarische Tagebuch eine Ausdrucksform, mit der er sich erstmals in den 40er Jahren unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges beschäftigt hatte, und die von da an sein Werk entscheidend mitbestimmte. Das „Berliner Journal“ bewegt sich in diesem Umfeld, doch hat der Autor selber es zu Lebzeiten nie veröffentlicht. Jetzt ist es, wenn auch nicht vollständig, im Rahmen der Ausstellung zu sehen.

Zu den weiteren Exponaten gehören Notizbücher, Originaltyposkripte, Fotos, Filmausschnitte, Briefe, Architekturpläne und anderes mehr. Außerdem belegen zahlreiche Interviews mit den unterschiedlichsten Gesprächspartnern, dass Frisch weiterhin gelesen und durchaus auch kontrovers diskutiert wird.

***

Akademie der Künste
Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11-20 Uhr

Eintritt:
regulär 5, ermäßigt 3 Euro
bis 18 Jahre und am 1. Sonntag im Monat freiSimilar Posts:

Werbung