Warum Pupillen ihre Größe verändern
Hamburg – Es sieht manchmal gruselig aus: Die Pupillen erweitern sich plötzlich oder werden winzig klein. Ein Grund zur Sorge ist das nicht – im Gegenteil. Bedenklich ist nur, wenn sie sich nicht gleichzeitig verändern.
Was sie können?
Pupillen funktionieren wie eine Blende. Sie lassen Licht ins Auge hinein oder schirmen es ab. Im Dunkeln weiten sich die Pupillen, so wird das bisschen Licht, das vorhanden ist, optimal ausgenutzt, erklärt Prof. Martin Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Ist es sehr hell in der Umgebung, ziehen sie sich zusammen. Das schützt die Netzhaut und erhöht zugleich die Tiefenschärfe. Sprich: Man sieht besser.
Die dafür verantwortliche Muskulatur wird nicht bewusst gesteuert, sondern vom vegetativen Nervensystem. Bemerkt ein Auge Licht, funkt es über den Sehnerv das Gehirn an. Das wiederum sagt über Nerven und Botenstoffe einem Augenmuskel – dem Musculus dilatator pupillae – Bescheid: «Pupillen eng stellen bitte.» Und schon verengen sich die Pupillen in beiden Augen. Solange nichts kaputt ist, funktioniert das Ganze reibungslos.
Was also tun?
Wenn alles gut ist, gar nichts. Handeln muss man, wenn sich die Pupillen nicht gleichmäßig erweitern oder verengen. Experten sprechen dann von einer Seitendifferenz – «das ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt», sagt Spitzer. Dahinter können Erkrankungen des Gehirns, der Augen, aber auch harmlose Veränderungen stecken. In jedem Fall gehören sich ungleich verändernde Pupillen ärztlich abgeklärt.
Fotocredits: Sina Schuldt
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