HIV-Infektion: Ausschluss nach 6 Wochen möglich
Berlin (dpa/tmn) – Früher musste man drei Monate warten, bis der HIV-Test nach einem ungeschützten Sexualkontakt verlässliche Ergebnisse lieferte – heute sind es sechs Wochen. In vielen Fällen kann man eine HIV-Infektion schon nach zwei bis vier Wochen nachweisen.
«Der sichere Ausschluss ist aber erst nach sechs Wochen möglich». Das erklärt Armin Schafberger, Referent für Medizin und Gesundheitspolitik bei der Deutschen Aids-Hilfe. Wer befürchtet, sich mit HIV angesteckt zu haben, kann sich beim Arzt, im Gesundheitsamt oder bei der Aids-Hilfe testen lassen. Beim Arzt landet das Ergebnis normalerweise in der Krankenakte. Gesundheitsämter und Aids-Hilfen ermöglichen hingegen anonyme Tests, erläutert Schafberger. Wenn man für den Test zahlen muss, liegen die Kosten in der Regel bei 10 bis 15 Euro.
Wo kann man einen HIV-Test machen lassen?
Unter anderem bieten Gesundheitsämter, Präventionsprojekte und Ärzte HIV-Tests an. Die Deutsche Aids-Hilfe hat im Internet eine Adressliste veröffentlicht. Der Verband warnt vor Tests für den Hausgebrauch aus dem Internet, da die Qualität nicht geprüft werden könne. Außerdem könnten Laien schnell Fehler unterlaufen.
Welche Therapien stehen zur Verfügung?
Nach Angaben der Deutschen Aids-Gesellschaft gibt es inzwischen mehr als 30 Medikamente für die HIV-Therapie, darunter eine zunehmende Zahl von Kombinationspräparaten. Sie können die Virusvermehrung dauerhaft hemmen. «HIV ist dadurch heute zu einer gut behandelbaren chronischen Erkrankung geworden», sagt Annette Haberl. Patienten könnten dank moderner Therapien ein normales Leben führen.
Was kostet eine Therapie?
Die Kosten für moderne Kombinationstherapien schwanken laut Haberl zwischen 1200 und 1700 Euro pro Monat. Komplexe antiretrovirale Mittel könnten auch deutlich teurer sein. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Mit welchen Nebenwirkungen müssen Patienten rechnen?
Moderne HIV-Therapien sind laut Haberl generell gut verträglich. Zu Beginn der Behandlung könnten Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen und Hautreaktionen auftreten. Klinisch bedeutsamer seien mögliche Langzeitnebenwirkungen wie Stoffwechselveränderungen, zu denen es nach Jahren der Einnahme kommen könne. Um rechtzeitig gegensteuern zu können, müsse man den Therapieverlauf bei HIV-Patienten beobachten.
Fotocredits: Peter EndigSimilar Posts:
(dpa)