Haarausfall ist meist kein Grund zur Sorge
Hamburg – Der Blick in die Bürste nach dem morgendlichen Kämmen offenbart vermeintlich Furchtbares: Büschelweise klebt darin das kostbare Haupthaar. Doch was manchmal angsteinflößend aussieht, ist in Wirklichkeit ganz normal. Der Menschen verliert Haare – viele, jeden Tag.
Was das ist?
Der ganz natürliche Haarausfall ist eine Folge des Haarzyklus‘. Zwischen drei und sieben Jahren verweilen Haare auf dem Kopf. Dann verabschiedet sich das Haar ganz freiwillig in die Fänge von Bürste oder Kamm. «Zwischen 100 und 200 Haare verlieren wir jeden Tag», sagt Ute Siemann-Harms, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.
Was also tun?
Fallen plötzlich sehr viel mehr Haare aus als sonst, rät die Ärztin, kurz mal drei Monate zurückzudenken. Hatte man da eine Infektion? Die Grippe etwa? Oder wurde man operiert? «In solchen Situationen synchronisieren mehrere Haarwurzeln ihren Zyklus», erklärt Siemann-Harms. Die Folge: Etwa drei Monate später fallen ganz viele Haare auf einmal aus.
Findet man keinen solchen Grund für den plötzlichen Verlust, lohnt sich ein Besuch beim Hausarzt. Denn neben anlagebedingtem Haarausfall kann auch Eisenmangel oder eine Störung der Funktion der Schilddrüse hinter vermehrtem Haarausfall stecken. «In dem Fall muss entweder die Störung behandelt werden, oder der Betroffene muss seine Ernährung etwas anpassen.»
Dass irgendeine bestimmte Ernährung den normalen Haarausfall beeinfluss kann, stimme dagegen nicht, sagt Siemann-Harms. Außer der generell empfohlenen ausgewogenen, gesunden Ernährung kann man für die Haarpracht nicht viel tun. Auch wie oft die Haare gewaschen werden und welche Bürste jemand benutzt, sei nebensächlich. «Haare, die ausfallen wollen, fallen aus», sagt die Hautärztin.
Fotocredits: Monique Wüstenhagen
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