Dreifachimpfstoff wirkt kaum gegen verbreiteten Grippevirus
Osnabrück – Die Impfung mit einem Dreifachimpfstoff gegen Grippe wirkt aktuell nach Einschätzung von Experten nur bedingt. Für Hochrisikopatienten könne es daher sinnvoll sein, sich den teureren Vierfachimpfstoff verabreichen zu lassen.
Eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Mehr als die Hälfte der bisher nachgewiesenen Influenza-Fälle wurde durch Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie verursacht, die nicht in dem Dreierimpfstoff enthalten sind.» Im Vierfachimpfstoff dagegen gebe es eine solche Komponente.
In dieser Saison soll der hierzulande am meisten eingesetzte Dreifachimpfstoff vor zwei Virusvarianten vom Typ A sowie einer vom Typ B schützen. Daneben gibt es noch einen Vierfachimpfstoff, der einen weiteren B-Typen enthält. Der Schutz kann so etwas breiter ausfallen – vorausgesetzt, der zusätzliche Typ kursiert überhaupt.
Bislang übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten für den deutlich günstigeren Dreifachimpfstoff – außer, wenn der Arzt die Verschreibung des teureren Präparats begründet, etwa weil der Patient schwer krank ist.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts macht eine Grippeschutzimpfung für Risikogruppen auch jetzt noch Sinn. Wegen der aktuellen Dominanz des B-Typs der Yamagata-Linie wäre es möglicherweise ratsam, Hochrisikopatienten bevorzugt mit dem Vierfachimpfstoff zu versorgen.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Grippeschutzimpfung für Risikogruppen wie Ältere, chronisch Kranke und Schwangere.
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
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