Bei Depersonalisation kann Achtsamkeit helfen
Weinheim – «Da stand ich wohl neben mir» – mit diesem Satz meinen die meisten, dass sie kurz mal nicht so ganz Herr der Lage waren. Das Gefühl, zeitweise nicht man selbst zu sein, kennen viele.
Vor allem bei emotionalem Stress komme das vor, erläutert der Psychotherapeut Christian Stiglmayr in der Zeitschrift «Psychologie heute» (Ausgabe 6/2018). Bei manchen Menschen aber verschwindet dieses Gefühl nicht wieder. Ihnen erscheinen der eigene Körper, die eigenen Gedanken dauerhaft fremd. Dahinter steckt eine Erkrankung, die nur selten richtig erkannt wird: die sogenannte Depersonalisationsstörung.
Die Leitlinie – eine Art Richtschnur für Ärzte und Therapeuten – empfiehlt in diesem Fall eine kognitive Psychotherapie. Dabei geht es vor allem darum, einen Teufelskreis zu durchbrechen: Viele Betroffene empfinden die eigene Wahrnehmung als beängstigend, was die Störung weiter befeuert.
Der Zeitschrift zufolge helfen Patienten daneben auch Achtsamkeitsmeditationen. Bei Atemübungen oder Körperreisen lenken sie ihre Aufmerksamkeit bewusst von sich weg auf die Welt. Das Gefühl der Entfremdung von der eigenen Person nimmt dann idealerweise nicht mehr so viel Raum ein.
Fotocredits: Rolf Vennenbernd
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