Tom Christopher: „New York is Noir again“ – Ausstellung in Frankfurt
In der Stadt, die niemals schläft, können Schatten schnell mal zu Figuren werden. Das Tempo, die Hektik und die vielgestaltige Farbigkeit New Yorks finden ihren Niederschlag jederzeit in den Bildern des amerikanischen Malers Tom Christopher. Die Frankfurter Galerie von Stechow zeigt derzeit eine Auswahl seiner Arbeiten – sehenswert nicht nur für Big-Apple-Fans.
Wo Chaos und Ordnung zusammentreffen, hat das geschäftige Treiben der berühmtesten Großstadt der Welt seinen Platz. Der 1952 in Hollywood geborene Tom Christopher hat sich ganz diesem Thema verschrieben. In greller Farblichkeit überhöht er die ungeheure Hektik des urbanen Lebens gerne und lässt es dabei auch schon einmal grell erleuchten. Wer die Stadt in den Bildern des Wahl-New-Yorkers wahrnimmt, kann die raunenden Motoren, tönenden Autohupen und eilenden Schritte auf dem Apsphalt förmlich hören.
Wie ein visuelles Pendant zu Gershwins musikalischen Annäherungen an das pulsierende Leben in den endlosen Häuserschluchten kommen Tom Christophers Bilder daher. Beeinflusst von den Künstlerbewegungen „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ ist sein Umgang mit der Farbe äußerst direkt. Expressionistisch mutete seine Herangehensweise an. Farben werden verschüttet und verwischt, stufenweise vermischt und fließen nicht selten über den Rand hinaus. Klare Ein- oder Abgrenzungen kann es eben nicht geben in einer Stadt, die vor lauter Buntheit aus allen Nähten platzt.
Dicht gedrängt stehen die Gebäude, der Verkehr staut sich, und die Menschen begegnen sich in einer Dichte, die ihren Bewegungsraum merklich einschränkt. Und doch fließt alles ineinander, die Stadt ist eine Ansammlung von heterogenen Puzzleteilen und wird erst im Zusammenspiel aller Elemente ein Ganzes.
Tom Christopher studierte am Art Center of Design in Pasadena und der Sonoma State University. Bevor er nach New York übersiedelte, arbeitet er bei Disney und NBC, bis er sich sein Geld als Illustrator für CBS Network News verdiente. Es folgten Essays über Computerkunst und eigens erstellte Programme. Danach widmet sich Christopher verstärkt der Malerei und erstellte unter anderem Gemälde für die Olympischen Spiele in Los Angeles, die New York Times, Bertelsmann und die EMI. Das 70 x 80 Meter große Roseland Mural am Times Square gehört zu seinen bekanntesten Arbeiten.
Eine Auswahl von Werken Tom Christophers zeigt die Frankfurter Galerie von Stechow bis zum 9. Oktober. Parallel zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger, 96-seitige Katalog unter dem Titel „New York is Noir again“.
Öffnungszeiten:
Di, Do 10-18 Uhr, Mi, Fr, Sa 10-14 UhrSimilar Posts: