Ein Museum für die Currywurst
Immerhin hat schon Herbert Grönemeyer über sie gesungen. Die Currywurst gehört halt ganz und gar zum deutschen Kulturgut. Kein Grund also, sich zu wundern, dass der beliebte Imbissbuden-Standard jetzt auch sein eigenes Museum bekommen hat. Dass dieses allerdings in Berlin steht, und nicht im Ruhrgebiet, ist ein echter Fall von Hauptstadtbonus.
„Gehse inne Stadt, wat macht dich da satt? ´Ne Currywurst“, dichtete Dieter Krebs einst für Grönemeyer. Präziser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Ein typischeres deutsches Fastfood-Produkt gibt es nicht. Vor Jahren hätte ein Rechtsstreit um die Bezeichnung fast dazu geführt, dass die scharfe Zwischenmahlzeit einen neuen Namen hätte bekommen müssen. Dazu kam es jedoch nicht. Currywurst ist eben Currywurst.
Wer schon immer davon überzeugt war, dass der beliebte Imbiss eine echtes Kulturgut ist, für den liefert das Deutsche Currywurst Museum Berlin nun den Beweis. Dort dreht sich alles um den leckeren Snack: Geschichte, Legende, Gewürze, Medienpräsenz und vieles mehr. Wer da nicht schlauer wird, ist selber schuld.
Eine interaktive Ausstellung verspricht ein „Erlebnis für alle Sinne“. Die „Gewürzkammer“ etwa lässt jede Menge über das gelbe Pulver erfahren, das die Wurst erst so richtig scharf macht. Riechstationen, Schubladenelemente und ein Currymat, mit dem der eigene Gewürztyp bestimmbar wird, sorgen für allerlei Geruchserfahrungen. Wer davon eine Pause braucht, kann es sich auf einem großen Wurstsofa mitten im Soßenstrom gemütlich machen und die riesigen Ketchuptropfen an der Decke oder überdimensionale Pommes bestaunen, die das Interieur stilecht gestalten.
In simulierten Küchen erfährt man mehr über die Geschichte des würzigen Snacks, etwa über Herta Heuwer, die Erfinderin der „Chilliup“-Soße. Geklärt wird aber auch endlich die Frage, wo denn nun die Currywurst wirklich erfunden wurde. Und wer wusste schon, dass es Imbissbuden bereits vor 5000 Jahren gab?
In der Abteilung „Kino & TV“ kann man einen Blick auf bekannte und weniger bekannte Nebenrollen der Currywurst in Film und Fernsehen werfen. Neben Ausschnitten aus den „Drei Damen vom Grill“ und einer Reihe von „Tatort“-Produktionen, gibt es auch die Dokumentation „Best of the Wurst“ zu sehen, in der die Amerikanerin Grace Lee das Verhältnis des scharfen Snacks zu Berlin und seinen Bürgern erkundet.
Das Deutsche Currywurst Museum Berlin ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Karten gibt es regulär ab 11, sowie vergünstigte Preis ab 6 Euro.Similar Posts:
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