Reicht lächeln? So beeinflusst man sein Wohlbefinden
Berlin – Öfter mal morgens den Partner anlächeln oder im Büro vor sich hinschmunzeln – manche Ratgeber empfehlen diese Strategie, um zufriedener zu werden.
Nach dem Motto: Wer öfter lacht, hat mehr zu lachen. Funktioniert das tatsächlich? «So einfach ist es wohl nicht», sagt Prof. Jule Specht, die als Psychologin an der Berliner Humboldt-Universität unter anderem den Einfluss der Persönlichkeit auf das Leben untersucht. «Etwas Wahres steckt aber in dieser Vorstellung.»
Psychologen unterscheiden fünf Persönlichkeitsdimensionen, die bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt sind: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Die Ausprägung dieser Dimensionen beeinflusst wiederum das Wohlbefinden des Einzelnen.
Besonders zufrieden sind Specht zufolge Menschen, die sehr verträglich sind. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie mitfühlend und kooperativ sind. «Diese Menschen lächeln auch viel», sagt Specht. Insofern sei schon etwas Wahres an der Behauptung, wer viel lächle, werde auch zufriedener. Was allerdings zuerst da ist – das Lächeln oder die Zufriedenheit -, das lasse sich nur schwer nachvollziehen.
Bleibt noch die Frage, wie man es schafft, verträglicher zu werden? «Zu einem Teil ist unsere Persönlichkeitsstruktur genetisch veranlagt», erklärt Specht. Aber eben nur zu einem Teil. Überwiegend sind es kulturelle Gegebenheiten und Erfahrungen, die die Persönlichkeit prägen – und zwar ein Leben lang.
Wie man sich dabei verändert, beeinflusse man durchaus auch selbst, sagt Specht. Nimmt sich jemand konkret vor, anderen freundlicher gegenüberzutreten und gelingt es ihm, könnte es gut sein, dass er am Ende selbst zufriedener wird.
Fotocredits: Victoria Bonn-Meuser
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