So finster die Nacht: Roman von John Ajvide Lindqvist zum zweiten Mal verfilmt
Welcher Autor kann schon von sich behaupten, in kurzer Zeit nicht nur eine, sondern gleich zwei Verfilmungen eines und desselben Buches vorweisen zu können? Der Schwede John Ajvide Lindqvist ist da einer von wenigen. Das Erfreuliche dabei: Beide Versionen können sich durchaus sehen lassen.
Aus Schweden kommen sonst vor allem eiskalte Thriller wie die „Millennium“-Trilogie von Stieg Larsson. Doch mit seinem 2004er Roman „Låt den rätte komma in“ bewies der ehemalige Stand-Up-Comedian John Ajvide Lindqvist, dass es in der Heimat von Ingmar Bergman und Henning Mankell auch Horrorliteratur in die Bestsellerlisten schaffen kann. Mittlerweile sind seine Bücher in rund 30 Sprachen übersetzt.
Doch „So finster die Nacht“, so der deutsche Titel der Geschichte um einen Jungen, der sich mit einem neuzugezogenen Mädchen anfreundet und nach und nach herausfindet, dass er es mit einem Vampir zu tun hat, war nicht nur im Print hochgradig erfolgreich, sondern lieferte innerhalb weniger Jahre auch die Vorlage für zwei gelungene Verfilmungen.
2008 entstand die schwedische Fassung, bei dem der Autor auch am Drehbuch beteiligt war. Der Film wurde ein internationaler Arthouse-Erfolg, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ein amerikanisches Remake auftauchen würde. Schon zwei Jahre später kam „Let me in“ von „Cloverfield“-Regisseur Matt Reeves ins Kino, und zur Überraschung von Fans und Kritikern war auch diese Version überraschend gut geworden.
Beide Adaptionen schrecken allerdings vor einer besonders schockierenden Rückblende zurück, in der berichtet wird, wie die Hauptfigur eigentlich zum Vampir geworden ist. Auch einige komplexe Seitenstränge der Handlung haben es in keine der beiden Verfilmungen geschafft. Ein Vergleich der Versionen sowohl miteinander als auch mit der Romanvorlage lohnt sich also.
In Deutschland erscheint „Let me in“ nach einer sehr kurzen und eingeschränkten Kinoauswertung im vergangenen Jahr jetzt auf DVD.Similar Posts: