Eine Ausstellung für Mario Adorf
Auch mit 81 Jahren gehört er noch zu den aktivsten deutschen Schauspielern und ist regelmäßig in großen TV-Produktionen zu sehen. Seit den 50er Jahren steht er national wie international vor der Kamera und auf der Bühne. Grund genug, ihm jetzt eine eigene Ausstellung zu widmen, die einen Eindruck von der Vielfalt seiner Arbeit vermittelt.
Der Titel ist wohl ironisch zu nehmen, denn „Böse kann ich auch“ gilt, wenn vielleicht nicht für die meisten, dann aber doch zumindest für die bekanntesten Rollen des 1930 in Zürich geborenen Schauspielers. Jedem mag da eine andere Figur aus dem umfangreichen Schaffen Mario Adorfs vorschweben, doch in der aktuellen Ausstellung der Berliner Akademie der Künste begegnen sie einem vermutlich alle.
Wer ihn vor allem aus deutschen TV-Produktionen wie „Der große Bellheim“ kennt, wird überrascht sein, welchen internationalen Status Adorf in den 60er und 70er Jahren hatte, als er verstärkt in Italien arbeitete. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er erstmals 1957 bekannt, als er in „Nachts wenn der Teufel kam“ einen Triebtäter spielte – eine Rolle, die ihm den Deutschen Filmpreis einbrachte.
Die Ausstellung zeigt auf 600 Quadratmetern rund 500 Exponate, darunter neben vielen Fotos auch Skurrilitäten wie ein Personalausweis von 1951. Ein ganzer Raum ist ausschließlich für Zeitungsausschnitte reserviert, die Adorfs Mutter über Jahre hinweg akribisch sammelte. Sie geben einen interessanten Einblick in das Spektrum der Berichterstattung über den Schauspieler, stellen aber auch unabhängig davon ein bemerkenswertes Archiv zur Zeitgeschichte dar.
Am 23. März wird der Schauspieler in den Räumen der AdK ein öffentliches Gespräch über seine Arbeit im deutschen Film führen und zwei Tage später eine Lesung abhalten. Die Ausstellung selber läuft bis zum 15. April. Begleitend erscheint ein 56-seitiger Katalog mit 140 Abbildungen zum Preis von 9,80 Euro (ISBN 978–3–88331–178–4).
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Akademie der Künste
Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11-20 Uhr
Eintritt:
regulär 6, wemäßigt 4 Euro
bis 18 Jahre und am 1. Sonntag im Monat Eintritt freiSimilar Posts: