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Edvard Munch: Der moderne Blick – Ausstellung in der Kunsthalle Schirn

1996 fand Edvard Munch schlagartig Eingang in die Popkultur. Für seinen ironischen Horrorfilm „Scream“ hatte sich Regisseur Wes Craven den berühmten „Schrei“ des norwegischen Malers zum Vorbild für die Maske eines Serienkillers genommen. Seitdem kennt das verzerrte Gesicht jeder, und bis heute ist es ein beliebtes Kostüm an Halloween und Karneval. Wer den großen Expressionisten lieber ohne Umwege kennen lernen will, hat im Rahmen einer umfangreichen Ausstellung ab dem 9. Februar Gelegenheit dazu.

Rund 140 Exponate kündigt die Kunsthalle Schirn an, darunter eine ganze Reihe von Gemälden, Fotografien, Stichen, Zeichnungen, Skulpturen und Filmen, die es in Deutschland zuvor noch nie zu sehen gegeben hat. Entstanden ist „Edvard Munch: Der moderne Blick“ in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou Musée National d’Art Moderne in Paris und dem Munch Museet in Oslo.

Unterteilt in 12 Etappen, wird vor allem das bislang eher stiefmütterlich behandelte Spätwerk betrachtet und Munch dezidiert als Künstler des 20. Jahrhunderts gefeiert. Dazu gehört, dass neben seinem malerischen und zeichnerischem Werk auch 50 Fotografien in Originalabzügen und 4 Filme zu sehen sind. Nachvollziehbar wird dabei unter anderem, wie die damals noch jungen neuen Medien Einfluss auf Munchs Kunst genommen und dort ihre Spuren hinterlassen haben.

Aber auch das Phänomen der Wiederholung wird im Rahmen der Ausstellung verstärkt beleuchtet. Immer wieder fertigte Munch Variationen desselben Motivs an, darunter etwa ganze 10 Fassungen eines als „Vampir“ betitelten Bildes. Aber auch medienübergreifend tauchen dieselben Themen ein ums andere Mal erneut auf. Dass hier eine Auseinandersetzung des Künstlers mit der Reproduzierbarkeit des Kunstwerks im 20. Jahrhundert erkennbar ist, gehört zu den Thesen der Ausstellungsmacher.

Begleitend erscheint ein 320-seitiger Katalog mit rund 300 Abbildungen und zahlreichen Essays zum Museumspreis von 34,80 Euro (Buchhandel 39,80 Euro). Die Ausstellung war zuvor in Paris zu sehen. Nach dem 13. Mai zieht sie von Frankfurt aus weiter in die Tate Modern in London.Similar Posts:

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