Stieg Larssons „Verblendung“ ab Januar erneut im Kino
Zeitweise schien es so, als würden die drei Bücher der sogenannten „Millennium“-Trilogie überhaupt nicht mehr aus den Top-Ten der Bestseller-Listen verschwinden. Auf die erste Welle des Erfolgs folgte die schwedische Verfilmung, und schon stiegen die Verkaufszahlen erneut. Nicht anders wird es sich wohl verhalten, wenn ab Januar die amerikanische Fassung in die deutschen Kinos kommt.
Eigentlich war Stieg Larsson ja nur nebenberuflich Thriller-Autor. Bekannt wurde er zunächst vor allem als Journalist und anerkannter Faschismus-Experte. Die Veröffentlichung oder gar den weltweiten Erfolg seiner einzigen drei vollendeten Romane erlebte er nicht mehr. 2005, ein Jahr nach seinem Tod, erschien der erste einer auf 10 Teile angelegten Reihe um den Reporter Mikael Blomkvist und die Hackerin Lisbeth Salander. Mittlerweile ist bereits die zweite Verfilmung fertig.
Eigentlich lautet der Titel übersetzt „Männer, die Frauen hassen“, und das hat auch seinen guten Grund. In der englischen Fassung wurde daraus „The Girl with the Dragon Tattoo“, womit man die Figur der Lisbeth Salander in den Mittelpunkt rückte, und im Deutschen schlicht „Verblendung“ – was auch immer der Verlag damit zum Ausdruck bringen wollte.
Für Larsson waren die Romane auch eine Art Fortsetzung seiner journalistischen Arbeit, denn die Spuren des Rechtsradikalismus, vor allem in der schwedischen Gesellschaft, ziehen sich durch alle drei Bände. Zudem verarbeitete der Autor hier offenbar ein traumatisches Erlebnis aus seiner Jugend, als er die Vergewaltigung eines Mädchens miterlebte, ohne einzugreifen.
In Schweden kam die erste, zunächst als TV-Mehrteiler angelegte Verfilmung aller drei Romane bereits 2009 in die Kinos. Jetzt legt Hollywood nach und bietet eine wesentlich aufwendigere, teurere und starbesetzte Fassung, die der Vorlage aber erfreulich treu bleibt. Regie führte David Fincher, der mit „Sieben“ und „Zodiac“ bereits zweimal ähnliche Stoffe um Serienkiller und Ermittler in komplexen Verstrickungen auf die Leinwand brachte. Die Hauptrolle des Michael Blomkvist übernahm „James Bond“-Darsteller Daniel Craig.Similar Posts:
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