Die EU und die Börse – ein vereinbares Zusammenspiel?

Die Schuldenkrise einiger Euro-Länder und die deswegen eingeleiteten Rettungsmaßnahmen bestimmen momentan die europäische Politik. Die Finanzmärkte als Orte der häufig spekulierenden Kreditgeber spielen dabei eine große Rolle und haben eine Debatte darüber entfacht, ob Kapitalströme stärker reguliert werden sollten.

Die aktuelle Krise: EU versus Finanzmärkte

Der Grund der aktuellen Turbulenzen in der europäischen Politik ist in der hohen Verschuldung vor allem südeuropäischer Staaten und deren zum Teil mangelnder Wettbewerbsfähigkeit zu suchen. Vielen privaten und institutionellen Banken, zu Zweiten zählen Banken und Versicherungen, ist die ökonomische Problematik in den vergangenen Monaten bewusst geworden. Ratingagenturen wiesen darauf hin, dass es bei griechischen, portugiesischen, spanischen und italienischen Staatsanleihen zu Zahlungsausfällen kommen kann. Die Reaktion war nachvollziehbar: Investoren wollten ihr Kapital dort entweder gar nicht mehr oder zu sehr hohen Zinssätzen anlegen. Dies führte zu einer stetigen Verschärfung der Lage, welche die EU mit Bürgschaften, Zahlungen und einem Schuldenschnitt begegnet. Allerdings sind die Finanzmärkte kaum zu beruhigen. Das liegt auch daran, dass dort viele Anleger mit großen Beträgen spekulieren. Es gibt sogar riskante Papiere, mit denen sie auf Staatspleiten wetten können. In der Politik und in der Bevölkerung verfestigt sich deshalb der Eindruck, dass die Märkte außer Kontrolle sind. Zudem kommt der Konflikt um die griechischen Schulden: Politiker fordern vehement, dass Anleger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten sollen. Nur so hat Griechenland wieder eine Perspektive.

Zukunftsaussichten für die europäischen Volkswirtschaften

Die Krise dauert an, die weitere Entwicklung ist abzuwarten. Längst hat aber die Diskussion begonnen, wie man solche Krisen verhindern kann. Entscheidend wird das künftige Verhältnis zwischen EU und Finanzmärkten sein. Die Stimmen nach einer deutlich schärferen Regulierung der Märkte sind laut, politisch umgesetzt sind entsprechende Maßnahmen aber nur in Ansätzen. Insbesondere Großbritannien als bedeutender Standort von Banken und Investmentgesellschaften sperrt sich dagegen. Dennoch fordern einige Staaten zum Beispiel weiterhin eine Finanztransaktionssteuer, die Spekulationen auf Währungen einschränken soll. Auch das Verbot von bestimmten spekulativen Finanzprodukten ist im Gespräch. Jeder Einzelne sollte sich die Frage stellen, ob er ein so verantwortungsloses Wirtschaften beispielsweise durch den Kauf von Fondsanteilen unterstützen will. Nachhaltige Investmentgruppen wie die Thomas Lloyd sind eine empfehlenswerte Alternative. Zudem wird darüber gesprochen, wie die Euro-Staaten mit einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik die Angriffsfläche für die Finanzmärkte reduzieren können. Die Spekulationen, welche die Krise beschleunigten, konnten erst angesichts der großen ökonomischen Unterschiede innerhalb der Euro-Zone getätigt werden.

Das Ringen zwischen EU und Finanzmärkten

Das Verhältnis zwischen EU und Finanzmärkten wird weiter schwierig bleiben. Zu groß ist die Befürchtung, dass Spekulanten weitere Krisen schaffen. Deswegen gibt es Initiativen, die Märkte zu regulieren. Deren Umsetzung ist aber fraglich, da sich einige Regierungen dem verweigern. Aber auch die Euro-Zone und einzelne Staaten selbst tragen Verantwortung: Mit einer besseren Wirtschaftspolitik können sie Spekulationen in der Zukunft verhindern.

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