Plastiktüten & Co: EU will Plastikmüll verringern
Plastikmüll ist ein Problem. Die Kunststoffe zersetzen sich über Jahrhunderte hinweg nicht, enthalten zudem oft gefährliche Zusatzstoffe wie Schwermetalle, welche die Umwelt nachhaltig schädigen. Die Europäische Union rechnet in den kommenden Jahren sogar mit einer Verdreifachung der Plastikproduktion – Gesetze sollen das Müllaufkommen nun eindämmen.
So will die EU gegen Plastikmüll vorgehen
Der Griff zur Plastiktüte ist einfach, in vielen europäischen Ländern gibt es die kleinen Tüten umsonst bei jedem Einkauf dazu, auch in Deutschland ist Obst und Gemüse schnell in Plastik verpackt. Fast 100 Milliarden Plastiktüten pro Jahr werden auf diese Weise ausgegeben – und belasten die Umwelt. Die EU hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Menge des Plastik- und Kunststoffmülls in Europa wesentlich zu verringern. Folgende Maßnahmen sollen dafür ergriffen werden:
- Gefährliche Kunststoffe, die Schwermetalle oder andere gesundheitsschädliche Zusatzstoffe enthalten, sollen bis 2020 ganz vom Markt genommen werden.
- Es sollen neue Rechtsvorschriften für das Sammeln und Sortieren von Plastikmüll erlassen werden.
- Für die Recyclingfähigkeit von Materialien soll es in Zukunft verbindliche Kriterien geben.
Wiederverwertbare Materialien statt Einmal-Plastik
Laut Informationen der EU wird derzeit nur ein Viertel der Plastikabfälle überhaupt wiederverwertet. Tausende Tonnen von Plastikabfällen finden sich jährlich allein in Nord- und Ostsee – wo sie den Lebensraum von Fischen und Seevögel gefährden. 350 bis 400 Jahre dauert es, bis sich eine Plastiktüte zersetzt; dabei werden oft giftige Stoffe freigegeben, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Die EU sieht es daher als wichtig an, den Markt für recycelte Materialien zu fördern. Wiederverwertbare Materialien sollen zu mehr Nachhaltigkeit führen und die Umwelt schützen. Neue Regelungen und die konsequente Umsetzung bestehender Gesetze sollen aber nicht nur der Umwelt zugutekommen: Das Europäische Parlament geht davon aus, dass sich die Umsätze von Recycling- und Abfallfirmen um bis zu 42 Milliarden Euro steigern ließen und rund 400.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können, wenn verstärkt auf recycelte Materialien gesetzt wird.
Alternativen und besseres Recycling
Mit neuen Gesetzen und einer strengeren Umsetzung bereits bestehender Regelungen möchte die EU alte Gewohnheiten der Verbraucher ändern – wiederverwertbare Materialien sollen Plastik ersetzen, Plastik selbst soll sich besser recyceln lassen.
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