Dead Lines: Ausstellung in Wuppertal

Der Tod ist allgegenwärtig, erst recht in der Kunst. Von jeher ist die Sterblichkeit ein Thema künstlerischer Darstellung und im Rahmen der christlichen Auferstehungslehre ohnehin ein Standard-Topos. Wie der Sensenmann in der Gegenwart seinen kulturellen Ausdruck findet, welche Formen er annimmt, und wie er sich gerade in den westlichen Industrienationen im Bewusstsein hält, zeigt bis zum 14. Februar eine Ausstellung in Wuppertal.

Unter dem arg prätentiös geschriebenen Titel „DEAD_Lines – Der Tod in Kunst – Medien – Alltag“ widmet sich die Van-der-Heydt-Kunsthalle Wuppertal-Barmen der Frage, mit welchen Kommunikationsstrategien heute über Tod und Sterblichkeit gesprochen wird. Die These dahinter: Die moderne globale Gesellschaft hat längst neue Rituale entwickelt, mit der eigenen Endlichkeit umzugehen.

Weder historisch, noch ethnologisch orientiert, werden nicht etwa klassische Darstellungen des Todes zu Rate gezogen, sondern vielmehr ganz bewusst außen vor gelassen. Stattdessen dominieren moderne Kunst, Alltagsmedien, Pop- und Subkultur. Unter den Exponaten finden sich deshalb Fotografien, Filme, Musikvideos, Games, sowie Beispiele aus der Werbung und dem Netz.

Künstler wie Gregor Schneider, Eduardo Sanchez Mayorga, John Isaacs, Manga-Macher Yoshitomo Nara oder der Niederländer Erwin Olaf sind vertreten. Eine Fotografie des Letzteren ist auch auf dem Plakat zu sehen: Eine Frau mit Kurzhaarfrisur und Diadem erinnert ganz offensichtlich an Lady Diana. In ihren linken Oberarm hat sich ein Mercedesstern gebohrt und eine blutige Wunde hinterlassen. Tod und mediale Vermarktung lassen sich in ihrem Zusammenspiel kaum klarer auf den Punkt bringen.

Begleitend ist im Verlag Hatje Cantz ein 256-seitiger Katalog mit zweispachigen Essays und rund 200 farbigen Abbildungen erschienen (ISBN 978-3-7757-3005-1).

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Kunsthalle Barmen – Von der Heydt-Kunsthalle
Geschwister-Scholl-Platz 4-6, 42275 Wuppertal

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr

Eintritt:
Von der Heydt-Museum und Von der Heydt-Kunsthalle  12, ermäßigt 10 Euro
Nur Von der Heydt-Kunsthalle  3, ermäßigt 2 EuroSimilar Posts: