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Ausstellung: Experimentelles Fernsehen der 1960er und 70er Jahre

Wer heute im deutschen Fernsehen nach experimentellen Formaten sucht, wird selbst bei Arte nur äußerst sporadisch fündig. Das war nicht immer so. In den 60er und 70er Jahren war das noch junge Medium für Künstler aller Art ein interessantes Spielfeld. Eine Ausstellung der Deutschen Kinemathek gibt hierzu ab Mitte Mai einen Überblick.

Die Sehgewohnheiten des Zuschauers zu provozieren, gehörte für eine ganze Reihe von Theatermachern, Komponisten und anderen Künstlern eine Weile lang zum Umgang mit dem Medium Fernsehen. Heute ist davon nicht mehr viel zu spüren. Ein Grund mehr, sich die vielfältigen Experimente aus zwei Jahrzehnten bundesdeutscher TV-Geschichte buchstäblich einmal vor Augen zu führen.

Privatfernsehen gab es noch keins, und so war der Zuschauer nicht selten gezwungen, sich mangels Alternative mit den oftmals befremdlichen Formen des Auslotens aller künstlerischen und technischen Möglichkeiten des Mediums konfrontiert zu sehen. Bluebox, Stanztechnik, Negativbilder, Collagen – was machbar war, wurde auch umgesetzt.

Große Namen wie Peter Zadek, Mauricio Kagel oder Samuel Beckett probierten neue Erzähl- und Darstellungsformen aus. Filmemacher und Kameramann Gerry Schum erfand sozusagen die „Fernsehausstellung“, eine konkrete Vorform der heutigen digitalen Diashow: Kunstwerke wurden einfach kommentarlos auf dem TV-Bildschirm abgebildet.

In einer Sonderausstellung zeigt die Deutsche Kinemathek Berlin vom 19. Mai bis zum 24. Juli einen Querschnitt, der eine Idee von der einstigen Experimentierfreudigkeit im deutschen Fernsehen vermittelt.

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Stiftung Deutsche Kinemathek
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
Donnerstag 10–20 Uhr

Eintrittspreise:
regulär 6, ermäßigt 4.50 EuroSimilar Posts:

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