Schuppenflechte und Schwangerschaft – Was betroffene Frauen beachten sollten

Sie zeigt sich in rötlich-erhabenen Hautstellen, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind: Die Schuppenflechte, man nennt sie auch Psoriasis, ist eine der am häufigsten auftretenden Hauterkrankungen. Tatsächlich sind mehr als zwei Prozent aller Deutschen früher oder später von dem Leiden betroffen! Oft zeigen sich die Symptome an den Ellenbogen und Knien sowie auf der Kopfhaut. Bei den meisten Patienten macht sich die Schuppenflechte in Schüben bemerkbar: Nach komplett beschwerdefreien Zeiten folgen Perioden, in denen die Krankheit in voller Ausprägung zutage tritt.

Nichts spricht gegen eine Schwangerschaft

Die Schuppenflechte selbst beeinträchtigt die Fruchtbarkeit einer Frau in keiner Weise. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn systemische Medikamente gegen die Krankheit eingenommen werden. Sinnvoll ist, diese schon abzusetzen, wenn ein Schwangerschaftswunsch besteht, da sie eine schädlich Wirkung auf die Entwicklung des Embryos haben können. In schwereren Fällen sollte der behandelnde Arzt während einer Schwangerschaft immer einen Risiko-Nutzen-Abgleich vornehmen. Zur Behandlung von Biologika gibt es laut der amerikanischen National Psoriasis Foundation bisher zu wenige Erkenntnisse, um das Fortsetzen der Einnahme uneingeschränkt empfehlen zu können. Auch wenn Langzeitstudien an Tieren keine schädlichen Auswirkungen ergeben haben, sollten schwangere Frauen mit der Einnahme von Medikamenten immer möglichst zurückhaltend sein.

Während der Schwangerschaft noch wichtiger: eine geeignete Pflege

Für schwangere Psoriasis-Patientinnen sollte sie ein ganz festes Ritual sein: eine topische Basispflege, die auf rückfettenden Cremes, Lotionen und Salben ohne medikamentöse Zusatzstoffe basiert. Während eines akuten Schuppenflechte-Schubes ist auch eine vorsichtige Dosierung von Kortisonpräparaten erlaubt – diese sollte allerdings vorher mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Das Gleiche ist auch bei Fototherapien mit UVB-Strahlen der Fall.

Schwangere Schuppenflechte-Patientinnen sollten ihren Frauenarzt und die späteren Geburtshelfer unbedingt von ihrer Krankheit informieren. Bei sehr schweren Formen des Hautleidens, tragen die werdenden Mütter ein erhöhtes Risiko, dass ihr Kind ein geringeres Geburtsgewicht hat als die Kinder gesunder Mütter. Oft treten Psoriasis-Schübe unmittelbar nach der Geburt auf. Der behandelnde Arzt muss in diesem Fall darüber entscheiden, ob eine systemische Therapie angezeigt ist, die aber bedeuten würde, dass nicht mehr gestillt werden darf, oder ob die Behandlung nur mit topischen Pflegeprodukten erfolgen soll.

 

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