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Marilyn Manson: Genealogies of Pain – Ausstellung in der Kunsthalle Wien

Musikalisch ist der Mann, der früher unter anderem damit Aufsehen erregte, dass er auf der Bühne Bibeln in Stücke riss, mittlerweile eher belanglos geworden. Weil Marilyn Manson aber vor allem ein genialer Selfpromoter ist, sucht er sich eben andere Tätigkeitsfelder, mit denen er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann – z.B. als Aquarellmaler. Ab dem 30. Juni ermöglicht die Kunsthalle Wien einen Blick auf Mansons „Genealogies of Pain“.

Inzwischen ist selbst bei erzkonservativen Amerikanern die Nachricht angekommen, dass Brian Hugh Warner kein gefährlicher Bürgerschreck ist, dem man seine Kinder besser nicht anvertrauen sollte. Mit überraschend durchdachten Statements in Michael Moores Dokumentation „Bowling for Columbine“ hatte er einst so manchen Kritiker überrascht, und so weiß man heute, dass hinter der Maske des Antichristen eine sensible Künstlerseele steckt. Oder vielleicht ist auch das wieder nur ein Image.

Als Marilyn Manson Mitte 2007 in der Kölner Galerie Brigitte Schenk erstmals auf deutschem Boden seine Malerei ausstellte, drückten sich jede Menge schwarz gekleidete Gestalten ihre bleichen Nasen an den Fenstern platt, um einen Blick auf ihren Meister zu erhaschen. Drinnen ließ sich Manson in typischer Verkleidung von der Presse befragen und erklärte, warum er u.a. ein Hitler-Bild gemalt hatte. Klischees auf beiden Seiten also.

Einige der damaligen Motive werden wohl auch in der kommenden Ausstellung der Kunsthalle Wien zu sehen sein – sofern sie nicht zwischenzeitlich verkauft wurden. Denn Mansons Arbeiten finden reißenden Absatz. Dabei malt er ausschließlich Aquarelle und setzt so für den Sammler nicht gerade auf Langlebigkeit. Doch schließlich geht es ja auch motivisch eher um Tod und Verwesung als um Unsterblichkeit.

Die Kuratoren gesellten Mansons Bildern unterstützend einige frühe Kurzfilme von David Lynch hinzu, die ähnlich morbide daherkommen. Die Paarung hat durchaus seinen guten Sinn, denn die Wege von Lynch und Manson haben sich auf unterschiedliche Weise bereits öfters gekreuzt.

Parallel zur Ausstellung erscheint im September ein zweisprachiger, 85-seitiger Katalog. Der Eintritt liegt bei günstigen 2 Euro, die der Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“ zugute kommen.

Marilyn Manson und David Lynch
Genealogies of Pain
30. Juni – 25. Juli 2010

KUNSTHALLE wien project space
Treitlstraße 2 – 1040 Wien

Öffnungszeiten:
Di – Sa 13 – 24 Uhr
So, Mo 13 – 19 UhrSimilar Posts:

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